Grappa und andere Geister

Publiziert: 18 April 2021

Grappa und seine Variationen haben im Tessin eine lange Tradition, mal als Heilmittel für körperliche Leiden, mal zur Anregung des Geistes.

Die Destillation war in Europa schon gegen Ende des Mittelalters bekannt, doch blieb der Alkohol lange Zeit Ärzten vorbehalten. Belegt ist, dass die Kapuzinermönche des Klosters Bigorio Weingeistliches spätestens seit 1800 auch im Tessin produzierten. Mit der Einführung des Destillierkolbens wurde das Brennen im 19. Jahrhundert populär – und dies nicht immer ganz legal. Daher hiess es, man brauche dazu immer zwei Leute: einen, der brennt, und einen, der Schmiere steht.

Grappa gegen Grippe


Während der Spanischen Grippe von 1918 bis 1920 setzte man im Tessin wieder eher auf die medizinische Wirkung von Grappa und Co. So wurde zur Stärkung ein Glas am Morgen empfohlen. Sogar Kinder wurden dieser “Kur” unterzogen. Ob’s genutzt hat? Wohl kaum. Auch gegen Corona wurde bis dato leider kein positiver Gesundheitseffekt festgestellt. Sicher ist aber eines: Gut schmeckt er, der Tessiner Grappa, und, in Massen genossen, hat er das Zeug zum Stimmungsaufheller.

Fuchston fürs Aroma


Seine Grundlage bildet das Destillat aus Trauben der Sorte "Americano". Den Früchtchen eigen ist der sogenannte "Fuchston", eine süssliche, erdige Geruchs- und Geschmacksnote, die an Wilderdbeeren erinnert. Bei Weinen eher unerwünscht, wird diese bei der Schnapsherstellung wegen ihres Aromas sehr geschätzt. Für den Handel werden nur 60 Prozent des Destillats verwendet, das so genannte Herzstück. Der alkoholische Mindestgehalt liegt bei 45 Volumenprozent.
Wer beim Kauf Wert auf Qualität legt, sollte auf das Gütesiegel "Marchio Ticino" achten. Mehr Informationen zu den Verkaufsstellen finden Sie hier.

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