S wie süss sind die Pastefrolle

Publiziert: 17 August 2014

Pastefrolle heissen die feinen Mürbeteigbiskuits aus dem Bedrettotal. Über ihren Ursprung ist wenig bekannt, sicher ist nur, dass sie s-förmig und super lecker sind.

Köstlich, fein, lecker, herrlich, vorzüglich, deliziös… Es gibt so viele Worte, die den unnachahmlichen Geschmack der Pastefrolle aus dem Valle Bedretto beschreiben könnten. Und doch sind trockene Buchstabenfolgen nicht genug, um den wahren kulinarischen Guezli-Genuss wiederzugeben. Man muss die s-förmigen Biskuits aus den Tessiner Bergen am Gaumen spüren um zu verstehen. Das aus Mehl, Eier, Butter und Zucker bestehenden Mürbeteiggebäck ist mehr als eine Mehl-Eier-Butter-Zucker-Masse. Es ist ein Stück alpine Natur, ein Stück bäuerliche Kultur. Die mit viel Musse und Liebe zubereiteten Knusperkekse widerspiegeln die Heimatverbundenheit der Nordtessiner und lassen den Besucher des wildromantischen Tales einen Biss lang an dieser teilhaben.

Von Slow Food vertrieben


Das Biskuit ist so gut, dass es sogar Slow Food begeistert hat. 2007 hat die Gourmet-Organisation es im Zeichen genussvoller, bewusster und regionaler Gaumenfreuden in ihr Sortiment aufgenommen. Über den Ursprung der Pastefrolle ist wenig bekannt. Das Süssgebäck soll bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannt gewesen sein. In den ärmlichen Gebieten des Tessins waren Süsswaren damals eine Ausnahme und kamen nur zu besonderen Gelegenheiten, wie Feiertagen oder Volksfesten, auf den Tisch. In späteren Jahren gehörte zu einem Ausflug ins Bedrettotal auch ein Besuch in der Talbäckerei, wo die Biskuits erworben werden konnten. Als diese in den 1990er-Jahren schloss, drohten die Pastefrolle in Vergessenheit zu geraten.

Vor dem Untergang gerettet


Dem ehemaligen Hotelier Paul Forni ist es zu verdanken, das die Pastefrolle vor dem drohenden Untergang gerettet wurden. In Claro, nördlich von Bellinzona, vertreibt er noch heute die süssen, goldbraunen S. Doch ist er wohl nicht der Einzige, der sich dem Weiterbestehen des Gebäcks verschrieben hat. Auch Agnese Leonardi soll in Villa Bedretto regelmässig eine kleine aber feine Menge dieser Mürbeteigkekse herstellen. Die Verpackung übernimmt die Fondazione Diamante, eine Stiftung, die sich für die Rehabilitation und Integration von Menschen mit Behinderung einsetzt. Und so ist die frische Frolle ein rundum gelungenes Gebäck.

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