Wo Olivenbäume wachsen, sollte es Olivenöl geben. Richtig, das trifft auch auf das Tessin zu. Das Olio d’oliva ticinese gehört sogar zum Inventar des Kulinarischen Erbes der Schweiz.

Olivenöl wird manchmal auch als "grünes Gold des Mittelmeers" bezeichnet. Im milden Mittelmeerklima gedeihen die Bäume denn auch unter optimalen Bedingungen. Viel Sonne, eine trockene Wärme, gerne karge Böden. All dies findet sich ebenso im Tessin. Schon vor Jahrhunderten wuchs hier der wilde Olivenbaum. Am Monte Arbostora, zwischen Morcote, Vico Morcote und Carona, soll es sogar Olivenwälder gegeben haben. Aktuell (Stand 30.6.2021) sind es 7'652 Olivenbäume in der Südschweiz, wie die Associazione Amici dell’Olivo anhand einer Bestandsaufnahme herausgefunden hat. Der Verein befasst sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Olivenbaum im Süden der Alpen und gibt sein Wissen allen Interessierten weiter.

Seit 769 dokumentiert

Wie lange der Olivenbaum schon im Tessin gedeiht, lässt eine im vergangenen Herbst vom Verein Kulinarisches Erbe der Schweiz und der genannten Associazione herausgegebene Pressemitteilung erahnen. “Das älteste bekannte Dokument, in dem Olivenbäume erwähnt werden, ist eine Verkaufsakte, die im Jahr 769 ausgestellt wurde. Darin ist von einem ‘olivetallo meo in ipso vico Campellione’ die Rede, von ‘meinem Olivenhain im Dorf Campione’ (heute Campione d’Italia)”, heisst es da.

Im Inventar des Kulinarischen Erbes der Schweiz

Grund der Mitteilung war der im September 2021 erfolgte Eintrag des Olio d’oliva ticinese, des Tessiner Olivenöls, ins Inventar des Kulinarischen Erbes der Schweiz. Das Olivenöl ist also ein Nahrungsmittel von besonderer Bedeutung. Gerade weil keine grossen Mengen verfügbar sind. Rund 2’000 Liter werden pro Jahr gewonnen. Wer das Öl probieren möchte, sollte sein Glück bei der Bottega di Gandria probieren. Am besten nimmt man ab Castagnola natürlich den Sentiero dell’olivo, um hinzukommen. Vielleicht ahnen Sie auch schon, wer den Weg entworfen hat… die Amici dell’Olivo.