Nocino, der Leckere aus der unreifen Nuss

Publiziert: 6 Oktober 2019

An das Geheimrezept der Mönche sind wir leider nicht gekommen. Aber an ein anderes...

Viele werden es nicht glauben: Aus unreifen Walnüssen lässt sich eine richtige Köstlichkeit herstellen. Allerdings nur eine für Erwachsene. Wir haben es nämlich vom Nocino – oder Ratafià –, einem verdauungsfördernden Likör. In der italienischen Schweiz soll der Nusslikör schon vor über hundert Jahren im Kapuzinerkloster von Bigorio produziert worden sein, und zwar nach einem Geheimrezept. Danach hat sich die Herstellung des Nocino auf die anderen Tessiner Klöster ausgeweitet. Und bald haben Tessiner Familien dann auch ihre eigenen Rezepte ausgetüftelt.

Das Erntedatum ist genau festgelegt. Theoretisch


Wichtig ist, dass die Nüsse, die in den Schnaps eingelegt werden, grün geerntet worden sind. Die Tradition besagt, dass dies am Tag des Heiligen Johannes, am 24. Juni, erfolgen soll. Möglichst nachts. Soweit die Theorie. Denn in der Praxis kann die Ernte je nach Saisonverlauf natürlich variieren. Es darf sich einfach die holzige Schale noch nicht gebildet haben – was man mit einem Nadelstich kontrollieren kann.

Zum Selbermachen


Wir können Ihnen zwar nicht das Geheimrezept der Kapuzinermönche verraten, aber zumindest ein anderes bewährtes:
1 Liter Grappa
8-10 grüne Nüsse
500 g Zucker (oder auch weniger, wenn man einen bittereren Likör vorzieht)
Aromen (Gewürznelken, Vanille, Zimt, Muskatnuss…)

Und so geht's: Die Nüsse werden in einem grossen durchsichtigen Glas mit weiter Öffnung und Gummiring im Grappa eingeweicht. Man gibt den Zucker und einige Aromen dazu. Dann stellt man das Glas 40 Tage lang an die Sonne und rührt den Inhalt täglich gut um. Nach dieser Zeit wird das Ganze gefiltert, in Flaschen abgefüllt und mindestens ein Jahr altern gelassen. Salute!

Info

Lokales Tourismusbüro


www.amicidelticino.ch
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