Ein Hauch von Fernost bereichert den berühmten Monte Verità bei Ascona. Auf der Plantage wächst der nördlichste Grüntee Europas, und in der dazu gehörenden Casa del Tè wird Teekultur zelebriert.

Eine Teeplantage am Lago Maggiore? Ein Stück Japan umgeben von Südschweizer Italianità? – Wer es nicht glauben mag, dem sei ein Ausflug auf den Monte Verità bei Ascona empfohlen. Dort hat "Teephilosoph" Peter Oppliger 2005 die ersten Pflanzen der Camelllia sinensis zum Gedeihen gebracht. Mittlerweile ist daraus eine stattliche Plantage mit Zen-Garten, Pavillon und Teehaus entstanden. Für die Anlage wie auch den Verkaufsladen im Zentrum Asconas sind seit diesem Jahr Katrin und Gerhard Lange von Länggass-Tee in Bern und ihr Team verantwortlich.

Grüntee "made in Ticino"

Dass auf dem Monte Verità Teepflanzen gedeihen, ist auf das besondere Mikroklima der Region zurückzuführen. Peter Oppliger hatte erst auf den Brissago-Inseln eine kleinere Plantage mit achtzig Camellia-sinensis-Pflanzen angelegt, zwei Jahre später wagte er den Schritt auf den "Berg der Wahrheit". Nicht nur aus klimatischen, sondern aus kulturellen und geschichtlichen Gründen passe die Teekultur gut an den Ort, so der Teephilosoph. In naher Zukunft soll als Versuchsprojekt im Onsernonetal eine weitere Teeplantage entstehen, auf dem Gebiet des Nationalparkprojekts des Locarnese.

Traditionelles Tee-Erntefest

Ein einzigartiger Moment in der Teeplantage des Monte Verità ist das im Frühjahr stattfindende Erntefest. Dieses steht heuer vom 26. bis 28. Mai auf dem Kalender und umfasst eine Reihe von Veranstaltungen wie Tee-Zeremonien, Vorträge, Degustationen und geführte Besichtigungen. Im Mittelpunkt aber steht das Pflücken und die Verarbeitung der jungen Teeblätter der rund 1'400 Teesträucher durch japanische Tee-Erntespezialisten.