Es scheint so, als wäre die warme Jahreszeit eigens dafür erfunden worden: um unter freiem Himmel zu grillieren. Wenn Tessiner Spezialitäten über dem Feuer brutzeln, macht ein Grillplausch noch mehr Spass.

Am Anfang war das Wort. Oder war es das Feuer? Wer soll das genau wissen. Sagen wir doch einfach: Am Anfang waren beide. Das Wort und das Feuer. Das Feuer wärmte den Körper, das Wort die Seele. Oder nein, das Konzept Seele gab’s wohl noch gar nicht, und das Feuer wärmte zwar, garte jedoch auch das Gejagte. So, das wäre also geklärt. Und wie sagt man doch so schön: Was lange währt, wird endlich Grillgut!

Eine Wurst macht das Glück perfekt

Heute kennen wir das Feuer, das Wort und die Seele. Alle drei gehören zusammen, wenn man grilliert. Es wird angefeuert, gebrutzelt, geplaudert, gelacht, gesungen, gebraten, geschmolzen, genossen. Ach, tut das gut! Es braucht im Grunde so wenig, um glücklich zu sein. Eine salsiccia zum Beispiel, ein paar costine, ein maialino da latte, einige Stücke pancetta, Speck, und schon ist die Welt in Ordnung. Für die Karnivoren jedenfalls. Für alle anderen lege man Tomaten, Peperoni, Zucchetti, Pilze und formaggini über die Flammen.

Schokotraum und Merlotsymphonie

Auch Brot lässt sich herrlich backen am offenen Feuer. Als Schlange auf einen Stock gewickelt, wird der zu Hause zubereitete Teig dann langsam zum Schlangenbrot. Natürlich kann ebenso dem Dessert über dem Feuer der letzte Schliff gegeben werden. Einer mit Schokolade bestückten Banane zum Beispiel. Ein wahrer Sommertraum! Richtig schön ist eine Grillparty aber nur, wenn der richtige Tropfen auf den Tisch kommt. Das kann ein feiner Tessiner Merlot sein, ein im Südkanton gebrautes Bier, ein Digestif aus Valmuggeser Wacholderbeeren oder Asconeser Gerste und für die Abstinenzler unter den Grillfreunden eine spritzige Gazzosa aus Locarno.