Publiziert: 15 Oktober 2017
Im Herbst laufen die Destillerien im Tessin auf Hochtouren. Der Grappa ist meist für den Hausgebrauch bestimmt. Gleiches gilt für den Nocino, Ratafia und den Limoncino.
Dass sich nicht alle geernteten Früchte als Tafelobst verkaufen lassen, darüber mögen die einen oder anderen gar nicht traurig sein. Denn wer bei den Trauben, Äpfeln oder Birnen keinen Schönheitswettbewerb gewinnt, landet in der Brennerei. Im Tessin sind es nicht weniger als 21 Destillerien, in denen offiziell Hochprozentiges gebrannt werden darf. In diesen Wochen läuft die Produktion auf Hochtouren.
Bei den Destillaten an erster Stelle steht im Tessin der Grappa, ein Tresterbrand aus Americana- und Moscato-Trauben. Beim Nocino spielt die Baumnuss die erste Geige. Eine Besonderheit ist der Ratafia. Ebenfalls ein Nussschnaps, für den die Früchte in der St.-Johannis-Nacht, am 24. Juni, geerntet werden. Mönche sollen es gewesen sein, die diese Köstlichkeit erstmals herstellten. Mittlerweile haben aber auch viele Familien im Tessin ihr eigenes Rezept dafür entwickelt. Steht an einem geschützten Ort im Garten ein Zitronenbaum, können dessen Früchte für einen süssen Limoncello – sonst in Süditalien bekannt – verwendet werden.
Die Eidgenössische Alkoholverwaltung hat zur Herstellung von Spirituosen ein Dossier zusammengestellt. Darin sind unter anderem die Adressen der Lohnbrennereien sowie ein Leitfaden für die Herstellung von Eigenbränden aufgelistet. Fast in jeder Region des Südkantons wird eine solche Einrichtung, ein Alambicco, betrieben, meist handelt es sich um Kooperativen.
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