Gelati – die kühle Versuchung

Publiziert: 16 Juni 2013

Ob Johannisbeer, Americano-Trauben, Feigen, Passionsfrucht, geröstetes Mais- oder Kastanienmehl – frisch und fruchtig sind die Zutaten für ein echtes Tessiner Eis.

Die Temperaturen steigen. Die Produktion von Speiseeis läuft auf Hochtouren. So auch im Tessin, wo aktuell fast an jeder Ecke Glace-Verkaufsstände zur süssen Verführung locken. Die Auswahl ist grenzenlos. Der Kundschaft bleibt die Qual der Wahl. Weniger schwierig ist es dagegen, sich zwischen den industriell und den handwerklich (Gelato artigianale) hergestellten Eisspezialitäten zu entscheiden.

Mit natürlichen Zutaten


Ein Gelato sollte cremig weich im Mund zergehen und keine Eisstückchen enthalten. Eine riesige Auswahl an Sorten, zu bunte Farben und übervolle Glace-Behälter zeugen eher von Masse denn von Qualität. Für den Südkanton typisches Eis schmeckt nach den Früchten der Saison, nach Johannis- oder Himbeeren, nach Feigen, Americano-Trauben, geröstetem Maismehl (farina bóna) aus dem Onsernonetal oder nach Kastanie. Es lohnt sich, kleinere Eisdielen auszukundschaften. Das Angebot mag weniger breit sein, dafür ist das Eis dort umso schmackhafter.

In kleinen Gassen verborgen


Für Qualitäts-Glace lohnt es sich, ein paar Meter weiter zu gehen. In Lugano beispielsweise ist es die -9° Gelato Italiano an der Via Forte 4, produziert wird in Stabio an der Via Cantonale 9, die sich selbst als "Geschmacks-Boutique" rühmt und in modernem Ambiente aus zuweilen ausgefallenen aber immer natürlichen Zutaten Qualitätseis erstellt. Eine Kuriosität in Locarno ist der "Garagenverkauf" der Gelateria Dolcevita an der Via Vincenzo d’Alberti 4, nur wenige Schritte von der Jugendherberge entfernt. Dorthin strömen an warmen Sommerabenden die Locarnesi, um auf ausgesessenen Gartenstühlen vom Farina-bóna-Eis zu kosten.

Tradition aus dem Nordtessin


1850 bot ein gewisser Carlo Gatti in London die so genannte "Penny Ice-Cream" an. Er eroberte damit die feine Gesellschaft. Gatti stammte aus dem Bleniotal, wo damals auch die Schokoladenindustrie beheimatet war. Dank des Speiseeises brachte es Gatti in der britischen Hauptstadt zu Ansehen und Reichtum. Bald nannte er ein Imperium mit verschiedenen Restaurants und Kaffeehäusern sein eigen, in dem auch zahlreiche aus dem Bleniotal emigrierte Tessinerinnen und Tessiner Arbeit fanden.

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