Publiziert: 1 Januar 2019
Der in der Deutschschweiz beliebte Dreikönigskuchen wird auch im Tessin immer populärer. Verständlich. Das Rosinenbrot ist nicht nur gut, sondern verleiht auch vorübergehende Macht.
Wer möchte nicht einmal König sein. Seinen Untertanen Befehle erteilen und selbst keinen Finger krümmen müssen. Einmal im Jahr besteht auch für Nicht-Blaublütige die Chance, den Thron zu besteigen. Für 24 Stunden nur, aber immerhin. Ausgewiesene Qualifikationen braucht es dafür nicht. Es genügt, jeweils am 6. Januar in einer Bäckerei einen Dreikönigskuchen zu kaufen.
Seit wann dieser Kuchenbrauch besteht, glauben Geschichtsschreiber zu wissen. Im Mittelalter wurde am Dreikönigstag eine Bohne in einem Lebkuchen versteckt. Wer diese fand, war der Bohnenkönig. Aus der Bohne wurde bald ein Pfennig und später sogar ein Plastikkönig. Und der Lebkuchen verwandelte sich im Laufe der Zeit in ein sieben- oder gar neunteiliges rosinenbespicktes Brot.
Auch im Tessin wird der Dreikönigskuchen immer beliebter, obwohl hier im Grunde die befana, die fliegende Hexe, die lieben Kindern Süssigkeiten und bösen Kohle in die Schuhe steckt, das Sagen hat. Eigentlich ist es ja egal, ob Könige oder Hexen am Drücker sind, solange es etwas zu naschen gibt.
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