Bestäubter Knackgenuss

Publiziert: 31 Januar 2021

Vom Karneval kann man heuer zwar nur träumen, dafür bleibt das süsse Knuspergeplapper umso wirklicher. Der Freude am Genuss kann kein Lockdown etwas anhaben.

Kein Karneval ohne... Moment mal! Dieses Jahr gibt es ja gar keinen Karneval. Anstand walten lassen, heisst die Devise. Nein? Doch nicht? Wie dann? Ach so, ja, stimmt: Abstand halten müssen! So ist es richtig. Es geht nicht um die menschliche Moral, sondern ums körperliche Wohl. Corona lässt kein ausgelassenes Massengelage zu. Lukullischer Genuss ist jedoch nicht verboten – solange er im stillen Kämmerlein stattfindet.

Versteckte Botschaften


Zum heurigen karnevallosen Karneval in den eigenen vier Wänden gehören unbedingt die Fasnachtsküchlein, auf gut Italienisch: le Chiacchiere. Das bedeutet so viel wie Gerede. Das in Öl frittierte Gebäck wurde schon zu Römerzeiten gerne genascht. Im alten Rom hiessen sie Frictilia, im heutigen Piemont Bugie, Lügen. Ein versteckter Hinweis auf... ja, worauf wohl?

Ehrliches Gebäck


Die gebackenen Teigfladen bestehen aus Mehl, Backpulver, Eiern, Butter, Milch, Zucker, einer Prise Salz, etwas Grappa und einem Schuss Zitrone. Bevor der Teig dünn ausgewallt und in rechteckige Stücke geschnitten wird, muss er mindestens 30 Minuten lang ruhen. Zuletzt werden die gewellten Fladenstücke mit reichlich Puderzucker bestäubt. Frische Chiacchere strafen Bugie Lügen. Sie sind sozusagen herrlich ehrlich.

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