Publiziert: 18 April 2022
Gitzifleisch ist gesund, kalorienarm und schmeckt köstlich. Vor allem, wenn es angebraten und im Ofen weitergegart wird. So wie im Tessin.
Die Fastenzeit ging vor Kurzem zu Ende. Für die, die tatsächlich verzichtet haben, war das erste Stück Schokolade oder der erste Schluck Wein nach vielen Wochen der Abstinenz wie eine Offenbarung, Genuss pur. Den verspricht auch eine der traditionellen Verlockungen der Oster- oder Nachosterzeit: das Gitzi. Wobei das im Tessin Capretto genannte Zicklein gar keine grosse kulinarische Sünde ist. Das Fleisch ist sogar gesund, es ist bekömmlich, fett- und cholesterinarm.
An einem herrlichen Sonnensonntag im Kreis der Familie sollte man sowieso keine Kalorien zählen. Daher kann auch eine herzhafte Beilage gereicht werden. Polenta passt vorzüglich. Oder Kartoffelstock, was natürlich weniger tessinerisch ist. Beim Metzger kaufen kann man das Fleisch des Frühlingsgitzi traditionell ungefähr bis Pfingsten (besser zuvor nachfragen, eventuell muss bestellt werden). Allerdings bemühen sich mehr und mehr Züchter darum, dass Gitzi das ganze Jahr über erhältlich ist.
Es gibt verschiedene Arten, das Gitzi zuzubereiten, etwa als Ragout, als Eintopf mit Nudeln und Gemüse oder aus dem Ofen. In der Südschweiz ist letztere Variante am beliebtesten. Wobei jede Familie und jedes Grotto ein eigenes Rezept hat. Oft wird das Gitzifleisch mit Weisswein oder Marsala abgelöscht und mit Rosmarin gewürzt. Wichtig ist auch, dass man dem Fleisch nach dem Anbraten genügend Zeit zum Fertiggaren gibt, und natürlich sollte das Fleisch für Gitzi nach Tessiner Art auch aus dem Südkanton stammen. Er zählt sowieso zu den typischen Schweizer Ziegengebieten. Ein Rezeptbeispiel findet sich hier.
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