Bellinzonas süsse Versuchung

Publiziert: 21 April 2014

Die Schlange aus dem Wappen der Visconti und der Sforza zieren das mit Schokolade überzogene Gebäck, das zu einem Kaffee in der Tessiner Kantonshauptstadt nicht fehlen darf.

Sie sind verlockend süss und zeugen von Bellinzonas Vergangenheit: die Bissoli. Das Süssgebäck ist erhältlich in ausgewählten Bäckereien und Konditoreien der Tessiner Kantonshauptstadt. Es bezieht sich auf die Zeit des frühen 16. Jahrhunderts, als in der Stadt noch Geld geprägt wurde. Dabei handelte es sich um Münzen, deren Wert sich je nach Machart – sie wurden aus Kupfer oder in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten aus Zinn oder Zink geschlagen – stets veränderte. Um Bissoli eben.

In einem Wettbewerb erkoren


Die Bissoli bestehen aus einer Kastanien- und Schokoladencreme, die in kleine Schokoladenformen gegossen wird. Das Ganze wird dann in dunkle Schokolade getunkt und mit dem Biscione – der Schlange aus dem Familienwappen der Visconti und der Sforza – verziert. Das Grundrezept für das Süssgebäck stammt von Giulia Clerici-Cariboni. Sie hatte mit ihrer Kreation 1977 bei einem vom lokalen Tourismusbüro und der Vereinigung der Bellenzer Bäcker- und Konditor-Meister ausgeschriebenen Wettbewerb die Jury überzeugt. Dass sie für die Herstellung ihrer Backwaren auch Kastanien verwendete, mag zu ihrem Sieg mit beigetragen haben. Die herbstlichen Früchte dienten der Bevölkerung im Tessin einst als Grundnahrungsmittel und sind mit der Tradition des Südkantons eng verbunden.

Als schmackhaftes Souvenir beliebt


Die Bissoli werden heute in Bellinzona nach modernen Rezepten in zwei Konditoreien angeboten. Die Pasticceria Gazzaniga an der Piazza Indipendenza und die Panetteria Peverelli mit einem Tea Room an der Piazza Collegiata (beide in der Altstadt) verkaufen das Süssgebäck, das zu einem Kaffee genossen oder als Souvenir von den Ferien mit nach Hause gebracht werden kann. Eine Kuriosität: Die Schlange auf den Keksen ist dreigeteilt, als Hinweis auf die drei Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden, die nach der Herrschaft Mailands ab 1503 die Stadt unter ihren Fittichen hatte.

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