9.4 km
Publiziert: 26 August 2018
Ein Maultierpfad und eine Brücke verbinden die Dörfer Scudellate und Erbonne südlich und nördlich der Landesgrenze. Für die Menschen in Italien und in der Schweiz hat es nie eine Trennung gegeben.
Zwei Nationen, zwei Dörfer, eine gemeinsame Vergangenheit: Scudellate im Valle di Muggio und Erbonne im italienischen Valle d'Intelvi sind Nachbarn, durch die Landesgrenze getrennt. Die geografische Nähe aber hat die Menschen zusammengeschweisst. Während des Krieges wie auch heute. Beide Ortschaften, heute meist nur noch als Ausflugs- und Ferienziel genutzt, bilden ruhige Oasen in zwei Tälern, welche grösstenteils ihren ursprünglichen Charakter zu bewahren wussten.
Erbonne gilt als das paesino svizzero im italienischen Valle d'Intelvi. Der Weg nach Scudellate im Muggiotal war stets näher und einfacher zu bewältigen als derjenige nach San Fedele, auf dessen Gemeindegebiet der Ortsteil liegt. Die Alpen wurden auf helvetischem Gebiet bestellt. Auch für die Arbeit, die Schule und so manche tägliche Versorgung begab man sich über die Grenze. Beim Dorfausgang erzählt ein in Vitrinen improvisiertes "Schmugglermuseum" der Guardia di Finanza von der bewegten Vergangenheit.
Nur wenige Kilometer trennen Scudellate von Erbonne. In diesen steckt viel Geschichte. Sowohl die Eidgenossenschaft als auch das Herzogtum Mailand bzw. das Königreich Italien hatten das Gebiet für sich beansprucht. Die Grenze wurde erst 1752 festgelegt. In und um die beiden Dörfer treffen Wandernde heute auf interessante Zeitzeugnisse wie etwa einen Vogelfängerturm (Roccolo), Trockenmauern, kleine Kapellen oder ein altes Zollhaus. Die Holzbrücke über die Breggia, welche die Ortschaften verbindet, wurde 2005 wiedererstellt.
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Scudellate ist mit dem PostAuto ab Mendrisio zu erreichen