Maroni ganz heiss – Spritzfahrt zur Sagra in Sagno

Publiziert: 13 Oktober 2013

Bullenheiss und angekohlt. Oder mit Meringues und Schlagsahne. Die Kastanie ist zurzeit der Renner. Und überall im Tessin, wo Feuer lodert, ist die glänzende, dunkelbraune Nuss nicht weit entfernt. Am Sonntag lädt das Muggiotal zum Kastanienschmaus.

Wissen Sie, welches zurzeit das meistgebrauchte Wort im Tessin ist? Es fängt mit K an und hört mit astanie auf. Ma certo. Kastanie. Sie ist in aller Munde. Und zunächst einmal auf jedem Feuer. Wo es brennt, raucht und brutzelt, ist sie zu finden. Einst die Frucht der Armen, hat sich die glänzende, dunkelbraune Nuss in den letzten Jahren zum vielseitig einsetzbaren Rohstoff gewandelt. Neben den handelsüblichen heissen Maroni und Vermicelles finden sich immer mehr Kastanienprodukte auf dem Markt: Kastaniengemüsebouillon, -mehl, Kastanienpralinen, -creme, -teigwaren, -marmelade, -flocken und sogar Kastanienbier.

Im Muggiotal zu Gast


Nächsten Sonntag ist sie unter anderem in Sagno zu Gast. Jedes Jahr, Mitte Oktober, feiert das Muggiotal sein Kastanienfestival. Und jedes Jahr ist eine andere Gemeinde Gastgeberin. Heuer ist es, wie gesagt, Sagno. Der kleine Ort, der seit vier Jahren zusammen mit fünf anderen Kommunen zur Gemeinde Breggia gehört. Sagnos Gemeindegebiet grenzt an Italien, und bei guter Sicht ist von exponierter Lage aus Milanos Skyline und dahinter sogar der Apennin zu bewundern. Sehenswert ist auch Sagnos Dorfkirche, die dem Erzengel Michael geweiht ist. Sie wurde im 18. Jahrhundert vom Architekten Simone Cantoni auf romanischen Grundmauern errichtet.

Kastanienduft liegt in der Luft


Lassen wir aber die Kirche und kehren zur Kastanie zurück. Das edle Gewächs, das gegenwärtig gegen die Gallwespe zu kämpfen hat, ist seit der Antike im gesamten Mittelmeerraum anzutreffen. Es bevorzugt feuchtwarme, ozeanische Klimabedingungen sowie saure Böden. Die Edelkastanie gehört zur Südschweiz wie die heissen Maroni zum kühlen Herbst. Ein Altweibersommerfest ohne castagnata ist im Tessin schlichtweg undenkbar. Kastanienduft liegt deshalb in der Luft. Überall. Wieso also ins Muggiotal fahren, wenn’s doch an jeder Ecke einen Maronistand gibt? Einfach so. Um weit weg vom Alltagsstress in fröhlicher Runde angekohlte Kastanien zu naschen. Oder Vermicelles mit Meringues. Hand aufs Herz: Gibt es an einem Oktobersonntag etwas Schöneres zu tun?

Info

Sagra della castagna
6839 Sagno
+41 91 641 30 50
info@mendrisiottoturismo.ch

www.mendrisiottoturismo.ch
www.ticino.ch

Wann

Sonntag, 20. Oktober ab 13.30 Uhr

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