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Publiziert: 29 Juni 2020
Einer dieser drei wurde dank Beschäftigungstherapie zu einem der renommiertesten Maler der Schweiz.
Gleich mit zwei Ausstellungen lockt die auf Tessiner und lombardische Kunst des 17. bis 19. Jahrhunderts spezialisierte Pinacoteca Giovanni Züst Musenfreunde nach Rancate. Die eine ist Jean Corty (1907-1946) gewidmet, einem der renommiertesten Maler der Schweiz. Sie umfasst rund 100, teils noch nie ausgestellte Gemälde und Zeichnungen. Cortys Schaffenszeitraum umfasste nur rund 20 Jahre. Geprägt war er von seiner Faszination für den nordischen Expressionismus, den er während seiner Studienjahre in Brüssel kennengelernt hatte.
Nachdem sich erhebliche psychische Störungen bemerkbar gemacht hatten, schickte man Jean Corty in seine Heimat zurück, wo er gut fünf Jahre im “Manicomio di Mendrisio”, der “Irrenanstalt”, wie man psychiatrische Kliniken damals nannte, verbrachte. Dort vertrat man den fortschrittlichen Ansatz der Beschäftigungstherapie. So bestärkte Cortys Arzt seinen Patienten, künstlerisch tätig zu sein. Aus dieser Lebensphase stammen die Bilder, die unter dem Titel Jean Corty, gli anni di Mendrisio in der Pinacoteca Züst zu sehen sind.
Die zweite Ausstellung beleuchtet Leben und Werk des Malers, Bildhauers und Grafikers Willy Leiser und seiner künstlerisch ebenfalls überaus begabten Frau Teresa Giupponi. Willy Leisers meist kubistische Kreationen sind ungewöhnlich für die Tessiner Kunstszene der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Ausbildung hatte er an der Kunstgewerbeschule Bienne absolviert. Teresa war Autodidaktin. Dies mag der Grund sein, warum gerade ihre Werke eine so innovative und antikonformistische Sprache sprechen.
Pinacoteca Giovanni Züst
Via Pinacoteca Züst 2
6862 Rancate
+41 91 816 47 91
pinacoteca.zuest@ti.ch
www.ti.ch
www.mendrisiottoturismo.ch
www.ticino.ch
Preis
Regulär CHF 10.-, ermässigt CHF 8.-
Bis 11. Oktober, Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen, 14.00 bis 18.00 Uhr