Wer den Park der Breggia-Schluchten besucht, reist viele Millionen Jahre zurück.

Wasser von Bächen und Flüssen hat in der Toskana einige Schluchten geformt. Aber auch bei diesem Naturphänomen kann das Mendrisiotto gut mithalten. Mit dem Parco delle Gole della Breggia im unteren Muggiotal kann es sich sogar eines ganz besonderen Exemplares rühmen. Ein Ausflug zu den Breggia-Schluchten ist eine spannende Zeitreise. Im bis zu 200 Millionen Jahre alten Gestein finden sich Spuren vorzeitlicher Meere: Fossilien, Reste von Unterwassermuren und Zeichen von Klimaveränderungen, bei denen der Mensch noch nicht die Finger im Spiel hatte.

Mühle mit mehreren Funktionen

Erkunden lässt sich der erste Geopark der insubrischen Region auf einem landschaftlich reizvollen Ausflug. Ausgangspunkt des “historischen Weges” ist die alte Ghitello-Mühle, ein beliebtes Ausflugsziel von Geniessern. Seit einigen Jahren beherbergt das renovierte Gebäude aus dem Ende des 16. Jahrhunderts das Tessiner Haus des Weines. Auch das Büro des Parco delle Gole della Breggia ist in der ehemaligen Mühle untergebracht. Der Weg führt von dort zunächst entlang eines kleinen Sees, des Laghetto del Ghitello, folgt dann dem Fluss und kommt an einigen historischen Gebäuden vorbei. Nach der Überquerung der Breggia geht es auf den Colle San Pietro.

Ein Weg endet, ein weiterer beginnt

Auf dem Hügel laden die Ruine des Castello von Castel San Pietro und die Chiesa Rossa zu einem Halt ein – und der Ausblick über den Park zum Staunen. Nach dem Abstieg geht der Weg weiter zum Punt da Canaa (Kanalbrücke) und den Überresten des Mulino di Canaa. Hier startet der zweite Teil der Route durch den Park, der Percorso geologico, auf dem die ältesten Gesteinsschichtungen zu entdecken sind. In der Nähe der Ghitello-Mühle wurde zudem ein Percorso ipovedenti eingerichtet, eigentlich ein Weg für Sehbehinderte. Die acht Stationen sind mit Gesteinsproben ausgestattet; stummen Zeugnissen, die allen, ob sehbeeinträchtigt oder nicht, von der Geschichte des Naturparks erzählen.
Weitere Gründe, warum das Mendrisiotto ein Naturparadies ist, finden sich hier.