Publiziert: 29 Januar 2017
Einen König gibt es hier nicht. Dafür verwandelt sich Chiasso während der närrischen Tage in eine “Freie Republik”. Absoluter Höhepunkt ist der grosse Umzug am Dienstag.
Der zweitgrösste Tessiner Karneval steigt knapp vor der italienischen Grenze. In Chiasso. Aber die eigentliche Besonderheit ist nicht nur die geografische Lage – ganz im Süden des Schweizer Südens –, sondern die Form, wie der “Nebiopoli” regiert wird. Oder eben auch nicht regiert. Es gibt nämlich keinen König, wie etwa beim Rabadan in Bellinzona und den meisten anderen Fasnachten. Behördenvertreter vertrauen am “Schmutzige Donnschtig” dem Premierminister die Grenzstadt an, und dieser ruft Jahr für Jahr die “Freie Republik Nebiopoli” aus. Sechs Tage lang steht Chiasso dann Kopf.
Närrische Einheimische und ebenso verrückt-fröhliche Gäste vergnügen sich bei zahlreichen Veranstaltungen auf den Strassen, in den Festzelten und Lokalen der Innenstadt. Dreh- und Angelpunkt der Chiasseser Fasnacht ist die Piazza Col. Bernasconi. Dort steht das Nebiopoli-Dorf. Apropos stehen: Ganz so Kopf wie oben erwähnt, steht Chiasso während der närrischen Tage dann doch nicht. Grenzenloses Vergnügen und durchgefeierte Nächte sind zwar garantiert, aber es gibt auch ein genaues Sicherheitsreglement, damit der Spass durch nichts getrübt wird. Und noch ein wichtiges Schriftpapier gehört zu den Besonderheiten von Nebiopoli. Die alljährlich erscheinende Fasnachtszeitung “Il giornalino – Nebiolino”, die von den Besuchern jeweils gebannt erwartet wird.
Höhepunkt des Treibens ist der traditionelle Maskenumzug am Fastnachtsdienstag. Begleitet von mittreissender Guggenmusik, stellen bunte Masken und kunstvoll geschmückte Wagen auf satirische Art und Weise die Ereignisse des vergangenen Jahres dar. Und da 2016 äusserst ereignisreich war, darf man sich auf einen spannenden Nebiopoli-Ausgang gefasst machen.
Nebiopoli im Stadtzentrum
6830 Chiasso
infonebiopoli@gmail.com
www.nebiopoli.ch
www.mendrisiottoturismo.ch
www.ticino.ch
23. bis 28. Februar