Vincenzo Vela hauchte dem kalten Material Stein Leben ein. Das Museum in Ligornetto zeigt Skulpturen, Entwürfe, Modelle und mehr.

Stein gilt als kalt, leblos. Doch wie viel Schönheit in ihm steckt, wie viel Kraft er vermitteln kann, zeigen die Werke von Vincenzo Vela. Bereits in jungen Jahren erlernte er das Steinhauen in den Steinbrüchen des benachbarten Besazio, bildete sich dann an der Dombauhütte in Mailand und der Akademie von Brera weiter. Und wurde später zu einem der wichtigsten europäischen Bildhauer des 19. Jahrhunderts sowie zu einem herausragenden Vertreter des Realismus in der Skulptur.

Nach Mario Bottas Plänen renoviert

Einen sehr guten Überblick über sein Werk kann man sich im Museum in Ligornetto verschaffen, das seit November 2023 unter neuer Leitung steht. Vincenzo Vela liess die von einem Park umgebene Villa auf dem Höhepunkt seiner Karriere errichten. Sie zählt zu den wichtigsten europäischen Künstlerhäusern des 19. Jahrhunderts. Renoviert wurde sie nach Entwürfen von Mario Botta. Das Museum beherbergt neben Vincenzo Velas Werken unter anderem Arbeiten von Lorenzo und Spartaco Vela. Spartaco heisst auch eine Kraft ausstrahlende bekannte Statue des Bildhauers.

Im Museum, Dorf, Tessin, In- und Ausland

Doch nicht nur im Gebäude, das sich am 19. Mai am Museumstag beteiligt, lässt sich auf Spuren der Familie Vela wandeln. Auch wer sich im Dorf Ligornetto aufhält, stösst auf deren Zeugnisse. Sehenswert ist die letzte Ruhestätte Vincenzo Velas auf dem Friedhof von Ligornetto. Sie zeigt den Verstorbenen auf einem Trauerbett. Von Vincenzo Vela finden sich ausserdem Werke an zahlreichen weiteren Schweizer Orten – so das Denkmal für die Opfer des Gotthardtunnelbaus am Bahnhof von Airolo – sowie im nahen und fernen Ausland.