Mendrisios Museum zeichnet ein optisches, intellektuelles und emotionales Bild Südschweizer Kreativität.

Das Museo d’arte Mendrisio ist für seine Präsentationen zeitgenössischer Tessiner Kunst bekannt. Mit der Ausstellung Da ieri a oggi. Linee del contemporaneo in Ticino. La Collezione (Von gestern bis heute. Linien des Zeitgenössischen im Tessin. Die Sammlung) zeichnet das Museum einmal mehr ein optisches, intellektuelles und emotionales Bild Südschweizer Kreativität. Die Herausforderung, vor der die Kuratoren standen, war stattlich: “Die Ausdrucksweisen und Mittel der Kunst sind heutzutage vielfältig”, schreiben sie in ihrer Präsentation, “und nie zuvor haben sich die Schöpfungen der Kunstlandschaft so fragmentiert dargestellt, haben sie sich einer Klassifizierungsmethode nach bestimmten Strömungen so völlig entzogen.”

Kaleidoskop der Experimentierfreude

Aus Hunderten von Werken wurde ein möglichst gefälliges und verständliches Kaleidoskop der Tessiner Experimentierfreude zu einer bunten und vielfältigen Ausstellung zusammengestellt. Dabei sollten die einzelnen Werke miteinander in Dialog treten, vereint durch eine ähnliche Ausdrucksweise, durch einen roten Faden. Zeitlich geht das neue Projekt des Museo d’arte zurück bis in die Achtzigerjahre.

Letzter Schritt eines kreativen Weges

Einige der Werke sind dabei Ausdruck eines Kulminationspunktes, der letzte Schritt eines kreativen Weges, etwa im Fall von Giuseppe Bolzani, Sergio Emery, Edmondo Dobrzanski oder Max Huber. Das Zeitgenössische wird als Dialog zwischen den Generationen einer rund vierzigjährigen Geschichte verstanden, als “Mutanten eines späten Naturalismus in eine technisch ultraelaborierte Darstellungsform”. Insgesamt vereint Da ieri a oggi die Schöpfungen von 66 Künstlern, von Gemälden über Skulpturen bis hin zu Installationen sowie Kombinationen diverser Ausdrucksformen und Materialien.