Das Museo Vela ist ein modernes Wohnhaus-Museum, das nicht nur durch ausgestellte Werke glänzt. Ein Besuch lohnt sich aus verschiedenen Gründen.

Die meisten Besucherinnen und Besucher kommen zum Museo Vela in Ligornetto, um die Sammlung und die wechselnden Ausstellungen im Innern zu bewundern. Aber auch die Villa an sich sowie der Park sind Schmuckstücke, die auf jeden Fall nähere Betrachtung lohnen.

Dreifache Funktion der Villa

Vincenzo Vela – einer der wichtigsten europäischen Bildhauer des 19. Jahrhunderts – hatte seine Villa in den Jahren 1862-65 errichten lassen. Sie sollte die dreifache Funktion einer Privatresidenz, eines Künstlerateliers und eines Museums erfüllen, in welchem die Original-Gipsmodelle all seiner Werke an einem Ort ausgestellt werden konnten. Tatsächlich wurde hier die Verwirklichung eines Ideals angestrebt, das ganz und gar auf die Verherrlichung der eigenen Kunst ausgerichtet war, welche der Öffentlichkeit sozusagen im eigenen "Privatmuseum" präsentiert wurde.

Letzter Umbau durch Mario Botta

Besonders der achteckige Saal im Mittelpunkt der Villa, der "Salon für die Gipsmodelle", der bald als "Pantheon" bezeichnet wurde, hat von jeher bewundernde Blicke auf sich gezogen. Die Villa wurde mehrfach umgebaut und neu strukturiert, zuletzt unter der Leitung des Architekten Mario Botta. Botta gestaltete das Künstlerhaus zu einem modernen Wohnhaus-Museum um, das mit allen unabdingbaren Requisiten ausgestattet ist, die heute für ein Museum notwendig sind. Auch die Funktion des achteckigen Salons als räumlicher Mittelpunkt der Villa hob er wieder besonders hervor.

Auf dem Friedhof von Ligornetto kann ausserdem die Familiengrabstätte der Velas bewundert werden – mit der von Vincenzo Vela gefertigten Skulptur Ecce Homo.