Für diese spannende Gegend sollte man sich zwei Tage Zeit nehmen. Wandern, staunen, Pasta, ein Picknick und anderes geniessen.

Der Parco delle Gole della Breggia im unteren Muggiotal, der erste GeoPark in der insubrischen Region, lädt auf ausgeschilderten Routen zu einer Art Zeitreise. Im Gestein der Schluchten finden sich Zeugnisse vergangenen Lebens, Fossilien und Zeichen von Klimaveränderungen vor unserer Zeit. Eine Stärkung vor dem Sprung in die Vergangenheit und ins Naturschauspiel gefällig? Der sogenannte “historische Weg” beginnt an der Ghitello-Mühle, und dort findet sich auch das Haus des Weines samt Restaurant (geöffnet von Mittwoch bis Sonntag zum Mittag- und Abendessen). Im August werden als Primo Piatto beispielsweise mit lokalem Käse und Basilikum gefüllte Ravioli auf einer Creme aus Zucchini, frischem Oregano und Zitrone angeboten. Bei den Secondi schlägt das Herz von Fleischliebhabern höher.

In die geologische Urgeschichte

Für ein Picknick eignet sich der Percorso storico dank der Schönheit der Landschaft ebenfalls gut. Der Weg führt zuerst entlang des kleinen Sees, folgt sodann dem Fluss und kommt am alten Zementwerk vorbei – dazu unten mehr – und einer Brauerei. Nach der Überquerung der Breggia geht es bergauf zum Colle San Pietro, wo eine Burgruine und die Chiesa Rossa zu einem Halt einladen. Vielleicht ist ja noch ein erfrischendes Getränk im Rucksack? Danach geht es weiter zum Mulin da Canaa, wo die Wanderung endet. Die zweite Route, der Percorso geologico, beginnt eben dort und nimmt einen mit auf eine Reise in die geologische Urgeschichte. Während sich in diesem Bereich des Parks die ältesten Felsschichten finden – sie haben über 190 Millionen Jahre auf dem Buckel –, trifft man gegen Ende der Route, bei der Ghitello-Mühle, auf jüngere Ablagerungen.

In völlige Dunkelheit

Den Zementweg sollte man sich für einen anderen Tag aufheben. Er kann nur im Rahmen einer Führung begangen werden, ist jedoch ein einmaliges Erlebnis. Der Lehrpfad stützt sich auf die Strukturen der alten Zementfabrik Saceba und veranschaulicht der Besucherin, dem Besucher den Prozess der Verwandlung des Gesteins in Zement. Beim rund drei Stunden dauernden Rundgang erlebt man, ausgerüstet mit Helm und Stirnlampe, völlige Dunkelheit und absolute Stille. Er beginnt bei den Steinbrüchen, führt zu den Stollen und endet im Inneren des Torre dei Forni. In den Schächten ist es rund 13 Grad kühl, die Luftfeuchtigkeit hoch; daher wird angemessene Kleidung empfohlen. Der Spaziergang ist einfach, doch Menschen, die an Kreislaufbeschwerden, Diabetes, Klaustrophobie, Epilepsie oder Gehbehinderungen leiden, wird davon abgeraten.