Dörfer, eingebettet in terrassierte Landschaften und Kastanienhaine, historische Mühlen, alte Dörrhäuschen, Kühlkeller, Köhlerstätten und Vogelfängertürme laden zum Wandern und Verweilen in einem der authentischsten Täler des Tessins.

In engen Kurven schlängelt sich die Strasse hoch ins Tal. Grün bewaldete Hänge heben sich eindrucksvoll vom dunkelblauen Spätsommerhimmel ab. Die eben durchfahrenen Industriegebiete des Südtessins sind nur noch eine wage Erinnerung. Malerische Dörfer, majestätische Kreten und die tief in der Schlucht rauschende Breggia entführen die Reisenden in eine Welt, in der die Natur tonangebend ist. Früher wie heute.

Ein Museum, das ins Freie lockt

Das Volkskundemuseum von Cabbio sprengt seine Mauern. Im wahrsten Sinne des Wortes. Statt verstaubter Objekte und vergilbter Fotos bietet es seinen Besucherinnen und Besuchern wechselnde Ausstellungen sowie eine Vielzahl an Vorschlägen für Wanderungen durch die freie Natur. Im Vogelfängerturm (Roccolo) hat man sich einst auf die Lauer gelegt, die Kühlkeller (Nevère) dienten der Aufbewahrung der Milch, die Dörrhäuschen (Grà oder Graa) dem Trocknen von Kastanien. Das Mühlrad dreht sich bis heute, und der Mühlstein lässt das Polentamehl fein rieseln.

Eine Landschaft mit Auszeichnung

Die Stiftung Landschaft Schweiz (SL) hat das Muggiotal 2014 zur "Landschaft des Jahres" erkoren. Die Auszeichnung wirkt bis heute nach. Kaum ein anderes bewohntes Tal im Südkanton kann sich seiner Ursprünglichkeit rühmen. In den kleinen Ortschaften am Südfuss des Monte Generoso scheint die Zeit still zu stehen. Naturliebhaber – zu Fuss oder auf dem Mountainbike – finden dort die von Tessiner Touristikern so oft gepriesene Authentizität.