In Tremona brachten Ausgrabungen etliche Gebäude und Funde aus dem täglichen Leben ans Licht. Einige Rätsel sind noch ungelöst.

An der Türschwelle eines Hauses wurden die Überreste einer ausgewachsenen Ziege gefunden. Die Skelettteile kamen offenbar in einem Ritual zum Einsatz. Doch welche Funktion hatten sie genau? Die aussergewöhnliche Grabanordnung – der nach Osten gerichtete, von zwei Beinen gerahmte Schädel – ist im Laufe weiterer Forschungsarbeiten noch zu klären. Doch eben diese ungelösten Rätsel tragen zur Faszination des Archäologieparks auf dem Hügel von Tremona bei.

Schicht für Schicht wurde abgetragen

In der Jungsteinzeit, also 5’400 bis 3’400 Jahre vor unserer Zeitrechnung, nimmt die Geschichte der Besiedlung des Hügels ihren Anfang. Zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert erlebt das Dorf seine grösste Blütezeit. Tremona wird ein befestigtes Castrum, wird auch später weiter Castello genannt. Ruinen einer Festung sind natürlich für Kinder besonders aufregend. Und schon auf dem rund zehn Minuten dauernden Fussmarsch von der Ortschaft Tremona zum Parco archeologico steigt die Vorfreude. Beim Anblick der Anlage sind die jungen Besucher dann gleich Feuer und Flamme.

Szenen der Vergangenheit miterleben

Ein Rundweg mit Hinweisschildern versetzt einen ins Mittelalter. Noch besser an längst vergangenen Zeiten teilhaben lässt sich mit den modernen 3D-Brillen, die am Infopoint gemietet werden können. Sie erlauben, das Dorf so zu erleben, wie es vor Jahrhunderten wohl einmal ausgesehen hat. Und selbst ohne digitale Hilfsmittel eröffnen sich auf dem Hügel neue Perspektiven. Das Panorama ist fantastisch. Bei schönem Wetter kann man sogar die Skyline von Mailand erblicken.