3-D-Brillen erlauben Einblicke in den Alltag einer mittelalterlichen Siedlung, die sich über drei Terrassen erstreckte. Ob die Bewohner damals schon süsse Desserts kannten?

In der mittelalterlichen Siedlung am Fusse der Alpen wurde meist aus hölzernen Schalen gegessen und in Specksteingefässen auf einer Herdstelle gekocht. Das Feuer erlosch nie, weil es zugleich als Wärmequelle diente. Viel mehr ist über die Ernährungsgewohnheiten von damals nicht bekannt. Mehr weiss man beispielsweise über Landwirtschaft und handwerkliche Aktivitäten. So wurden in einem Gebäude Gegenstände gefunden, die darauf hindeuten, dass es sich offenbar um eine Schmiede zur Herstellung von Eisenwaren handelte.

6’000 Jahre Geschichte

Dargestellt werden in der Ausgrabungsstätte, die in zehn Minuten zu Fuss ab Tremona (via al Castello) erreichbar ist, 6’000 Jahre Tessiner Geschichte und ihre verschiedenen Epochen. Besucher des archäologischen Parks erhalten anhand von Schautafeln und insbesondere mithilfe von 3-D-Brillen einen Einblick in den Alltag der landwirtschaftlich geprägten Ortschaft und die strategische Bedeutung des Hügels, dessen Besiedlung bereits in der Jungsteinzeit begann. Dies beweisen aufgefundene Pfeilspitzen, Klingen, Scherben von Keramikgefässen und anderes.

Süsse und herzhafte Verlockungen

Ob die Bewohnerinnen und Bewohner der mittelalterlichen Siedlung sich bereits an süssen Desserts erfreuen durften, bleibt – wie einige andere Fragen – unbeantwortet. Wer die Gegend heute besucht, darf auf jeden Fall nach Herzenslust schlemmen. Die Auswahl an Dolci ist in den Restaurants und Cafés in Tremona und Umgebung gross. Haben Sie beispielsweise schon einmal ein Grüntee-Tiramisù mit roten Früchten und Kardamomkeksen versucht? Nein? In der Osteria La Guana bei Meride können Sie probieren, wie diese Nachspeise schmeckt. Und natürlich wird in den Lokalen der Region nicht nur die Lust auf Süsses gestillt. Auch Herzhaftes versüsst das Dasein.