Wälder, Weiden, Hütten im Luganese

Publiziert: 27 Juli 2014

Einen, zwei oder drei Tage lang auf faszinierenden Wegen wandern, die Lichter und den Lärm der Stadt hinter sich lassen, sich zurückziehen in die Ruhe und Grösse des Himmels.

Ein Tag im Zeichen grossartiger Panoramaausblicke auf Lugano und seinen See, über dem der Monte San Salvatore thront. Das bietet die erste Etappe des "Lugano Trekking". Wer die gesamte Route – sie endet in Tesserete – in Angriff nehmen möchte, sollte drei Tage einplanen. Insgesamt sind 44,4 Kilometer zu bewältigen, die, wie Lugano Turismo schreibt, trotz Höhenunterschiede "für alle erreichbar sind". Und man wird belohnt: "Der Wanderer lässt die Lichter und den Lärm der Stadt hinter sich, zieht sich zurück, in die Ruhe und Grösse des Himmels." Mit insgesamt rund 18 Stunden Marschzeit sollte man rechnen. Doch beginnen wir gemächlich. Schauen wir erst einmal, was an einem Tag machbar und erlebbar ist...

Am sonnigsten Ort geht es los, in Brè


Von Lugano-Cassarate fährt man mit der Drahtseilbahn zum Monte Brè, welcher nicht nur als sonnigster Ort der Schweiz gilt, sondern auch eine herrliche Aussicht auf den Golf von Lugano, die Alpen und zum Monte Rosa bietet. Vom Gipfel erreicht man in ca. 15 bis 20 Minuten zu Fuss das malerische Dörfchen Brè, früher von Bauern bewohnt und heute Wohn-, Ferien- und Künstlerort. Vom Dorf läuft man auf der Strasse, die zur Senke des Pontivo führt, Richtung Norden. Hier beginnt die Steigung auf einem bequemen und gut markierten Weg, auf dem man nach Durchquerung eines Buchenwaldes in ca. einer Stunde Fussmarsch nach Carbonera gelangt (1033 Meter). Dort kann man sich an einem Brunnen erfrischen, bevor man den Anstieg zum Monte Boglia in Angriff nimmt. Vom Gipfel (1129 Meter) aus hat man einen herrlichen Ausblick. Dem Bergkamm folgend steigt man nun Richtung Alpe Bolla hinab und kommt so, auf einem bequemen Waldweg, ins Dorf Brè zurück. Eine letzte kleine Anstrengung gibt es noch vor dem Ende der Tour: Es geht wieder ein Stückchen hinauf, zum Gipfel des Monte Brè. Oben angekommen, kann man in der Osteria della Funicolare oder im Ristorante Vetta Halt machen. Beide haben schöne Aussichtsterrassen, von denen man einen letzten Blick über die unvergesslichen Landschaften schweifen lassen sollte, bevor man mit der Drahtseilbahn wieder nach Lugano-Cassarate zurückfährt.

Es mangelt nicht an Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten


Sie haben drei Tage Zeit und wollen weiter? Es lohnt sich, denn entlang der Strecke, welche an den ersten zwei Tagen hauptsächlich dem Grenzgebiet mit Italien folgt, entdeckt man in der Höhe wechselweise Wälder, Weidegebiete, Alpen sowie Hütten und agritouristische Betriebe mit Verpflegungs- und auch Übernachtungsmöglichkeiten. Diese lassen einige Erinnerungen und Zeugnisse der Bauernkultur aufleben. Für das komplette Trekking machen Sie sich bei der Alpe Bolla nicht auf den Weg zurück nach Brè, sondern gehen weiter in Richtung Denti della Vecchia und wandern dann bis zur Capanna Pairolo. Vom Dorf Brè aus bis zur Hütte sind rund fünf Stunden einzuplanen. Am zweiten Tag werden die Schuhe noch fester geschnürt. Von der Capanna Pairolo bis zum Tagesziel, der Capanna Monte Bar, sind es rund sieben Stunden 20 Minuten. Am Ende des dritten Tages, für den wie am ersten etwa fünf Stunden eingeplant werden sollten, geht es den Kapellen der Via Crucis entlang hinunter, durch das Dorf Bigorio und auf dem alten Saumpfad nach Tesserete.

Ein Tag zu kurz? Drei Tage zu lang?


Lugano Trekking bietet auch alternative Routen, welche von den Ortschaften des Val Colla auf einer Höhe von ungefähr 1000 Metern, der Oberen Capriasca sowie des Alto Vedeggio ausgehen – wenn man beispielsweise nur zwei Tage Zeit hat. Von der Lugano-Turismo-Webseite kann ein Prospekt zum Trekking heruntergeladen werden; man kann dieses auch online bestellen. Im Prospekt finden sich neben praktischen Informationen zur Wanderung auch Interessantes zur Geologie, zu Flora und Fauna, Kultur und Traditionen sowie Angaben zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Agritourismusbetrieben, Alpen und Hütten. Die Broschüre sollte man unbedingt in den Rucksack packen.

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