Nicht schnödes Popcorn erwartet die Zuschauer, wenn sie den Film "Ticino Experience" anschauen, sondern die gleichen Leckereien, die auch die Helden auf der Leinwand geniessen.

Was passieren kann, wenn ein Gastronom um das Renomee seines Gourmettempels fürchtet, kennt man aus dem Klassiker "Le Grand Restaurant" (Deutsch: "Scharfe Kurven für Madame") mit dem französischen Komiker Louis de Funès. Seelenqualen erleidet auch der Spitzenkoch Fidelio in der Stummfilmkomödie "Ticino Experience": Er ist verzweifelt, weil sein Lokal wegen eines Gastrokritikers einen Stern verloren hat. Auf der Suche nach Inspiration durchstreift er das Tessin und probiert die typischen Produkte: Alpkäse, Würste, Weine, den Nusslikör Ratafià... und plötzlich fasst Fidelio wieder Mut und kämpft mit neuen Ideen um den verlorenen Ruhm.

Sinnenfreudiger Filmgenuss

Präsentiert wird der Film nicht in einem Kino, sondern im Albergo Losone. Doch anders als in einem Lichtspieltheater, kann das Publikum die Handlung nicht nur optisch, sondern auch mit Gaumen und Nase mitverfolgen: Während sich der unglückliche Fidelio auf der Leinwand die köstlichsten Spezialitäten schmecken lässt, können die Zuschauer diese zeitgleich von einem servierten Tablett geniessen.

Regen bringt Segen

Im Albergo Losone hat "der Film, den man essen kann", auch seinen Ursprung. Dessen Direktor Diego Glaus überlegte einst, welche Alternative zu den Freizeitmöglichkeiten an der frischen Luft er seinen Gästen bei schlechtem Wetter bieten könnte. Die Idee zu "Ticino Experience" war geboren. In seinem Erscheinungsjahr 2010 wurde der humorvolle Streifen als Finalist beim wichtigsten Schweizer Tourismuspreis Milestone in der Kategorie "Herausragendes Projekt" nominiert. Ein Publikumsmagnet ist er auch heute, acht Jahre später, noch.