Elisàr von Kupffers paradiesisch anmutende Landschaft ist eine der Attraktionen auf dem Monte Verità.

Ascona erwacht aus dem Winterschlaf. Die Seepromenade füllt sich wieder mit Leben, die Cafés und Restaurants sind gut besetzt, und auch auf dem Monte Verità ist es spannend mitanzusehen, was in der Tessiner Natur und Kultur passiert. Der Wahrheitshügel ist ab sofort wieder reich an Akteurinnen und Akteuren, und in der öffentlich zugänglichen Parkanlage können Besucher beispielsweise einen meditativen Spaziergang unternehmen, exotische Pflanzen bewundern oder Chiaras Regenbogen begehen, der Magnetparcours und Kunstwerk zugleich ist.

Hauptwerk des Klarismus

Wer sich für die faszinierende Geschichte dieses Ortes interessiert, sollte dem Museumskomplex einen Besuch abstatten. Einer der Höhepunkte ist der Elisarion Pavillon, benannt nach dem estnischen Maler und Dichter Elisàr von Kupffer, der sich ab 1911 selbst Elisarion nannte. Der von aussen unscheinbar wirkende Pavillon beherbergt dessen ursprünglich nicht für diesen Ort, sondern für das Sanctuarium Artis Elisarion in Minusio geplante Gemälde Il Chiaro mondo dei beati / Die Klarwelt der Seligen. Das in den 1920er-Jahren entstandene Rundbild ist das Hauptwerk des Klarismus.

Gerettet und umfangreich restauriert

1978 überführte der Ausstellungsmacher Harald Szeemann das 27,5 Meter lange und 3,5 Meter hohe Monumentalwerk auf den Monte Verità und rettete es damit vor der Zerstörung. Das Rundbild zeigt 84 unbekleidete, oftmals mit Blumen oder Wadenbändern geschmückte Gestalten, die alle die Gesichtszüge ihres Schöpfers tragen. Es ist die in sanften Pastellfarben gemalte Paradiesvorstellung einer androgynen Welt. Mehr ist auch bei einer geführten Besichtigung im Rahmen der Eventi letterari zu erfahren.