Architektur-Wallfahrt nach Mogno

Publiziert: 8 September 2024

Die Kirche San Giovanni Battista ist bedeutender Anziehungspunkt für Architekturfans und andere Tessin-Besucher.

Die Unwetter von Ende Juni waren nicht die ersten, die im Maggiatal schwere Schäden verursachten. Am 25. April 1986 ging um 07.15 Uhr am Morgen in Mogno im Lavizzaratal eine Lawine nieder. Sie zerstörte etliche Häuser und die barocke Dorfkirche. Danach wurde lange geplant, viel diskutiert. Und trotz Polemiken – so fürchteten einige um die harmonische Entwicklung des Landschaftsbildes – das Wiederaufbauprojekt letztendlich Mario Botta anvertraut. 1992 wurde mit den Arbeiten für die neue Kirche begonnen.

Mit Steinen aus dem Tal


Eingeweiht wurde die moderne Chiesa di San Giovanni Battista vier Jahre später, 1996. Und zwar an derselben Stelle, wo schon die alte gestanden hatte. Das Einzige, was von der zerstörten Kirche gerettet werden konnte, sind die beiden Glocken, die das Jahresdatum 1746 tragen. Die Höhe entspricht jener des alten Kirchturmes, und die verwendeten Steine stammen aus dem Maggiatal: der Gneis aus dem Steinbruch von Riveo, der Marmor aus Peccia.

Faszinierende Lichtreflexe


Mit ihrer Bauweise hebt sich die Kirche jedoch von den traditionellen Gebäuden in den Bergtälern ab. Wie für den bekannten Tessiner Architekten Botta typisch, zeichnen strenge geometrische Formen den Bau aus. Auf einem schräg abgeschnittenen Zylinder mit elliptischem Grundriss befindet sich eine verglaste Fläche, was bei Sonnenschein im Gebäudeinnern faszinierende Lichtreflexe auslöst. Und so stieg zehn Jahre nach der Zerstörung der alten Kirche die Zahl der Mogno-Besucher stark an. Noch immer ist das Gebäude eine Pilgerstätte für Architekturfans. Auch wenn die Wallfahrt nicht unbedingt religiösen Charakter hat.

Info

Fondazione Chiesa di Mogno
6696 Fusio – Lavizzara
info@chiesadimogno.ch
www.chiesadimogno.ch
www.ascona-locarno.com
www.ticino.ch

Wann

Die Kirche ist immer geöffnet.

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