Publiziert: 3 August 2025
Die von Mario Botta entworfene Kirche von Mogno steht an der Stelle, an der sich die frühere, durch eine Lawine zerstörte befand.
Die Kirche von Mogno könnte den Oscar als beste Nebendarstellerin absahnen. Sie steht abgelegen im wildromantischen Val Lavizzara, ist daher keine Hauptfigur. Eine wichtige Rolle spielt sie trotzdem. Die Chiesa San Giovanni Battista im auf 1’180 m ü. M. gelegenen Mogno ist eine bedeutende Pilgerstätte für Gläubige und Architekturfans. Zu verdanken ist der attraktive Sakralbau dem 1943 in Mendrisio geborenen Stararchitekten Mario Botta.
Zum Bau der jetzigen Kirche führte eine Naturkatastrophe. Am frühen Morgen des 25. April 1986 ging in Mogno eine Lawine nieder. Sie zerstörte Häuser und die Dorfkirche. Es wurde lange geplant und diskutiert und trotz vieler Polemiken – so fürchteten einige um die harmonische Entwicklung des Landschaftsbildes – das Wiederaufbauprojekt letztendlich Mario Botta anvertraut. 1992 wurde mit den Arbeiten begonnen. Eingeweiht wurde die moderne Chiesa di San Giovanni Battista vier Jahre später, 1996. Und zwar an derselben Stelle, wo schon die alte gestanden hatte.
Das Einzige, was von der zerstörten Kirche gerettet werden konnte, sind die beiden Glocken, die das Jahresdatum 1746 tragen. Die Höhe entspricht jener des alten Kirchturmes, und die verwendeten Steine stammen aus dem Maggiatal: der Gneis aus dem Steinbruch von Riveo, der Marmor aus Peccia. Wie für Mario Botta typisch zeichnen strenge geometrische Formen den Bau aus. In der Gegend finden sich übrigens nicht nur einzigartige Orte, sondern auch eine charmante Übernachtungsmöglichkeit.
Fondazione Chiesa di Mogno – Fusio
6696 Fusio / Lavizzara
info@chiesadimogno.ch
www.chiesadimogno.ch
www.ascona-locarno.com
www.ticino.ch
Die Kirche ist immer geöffnet (ausser in Monaten mit starkem Schneefall). Hochzeiten, Taufen oder Begräbnisfeiern werden nicht durchgeführt.