Die andere Seite, Ingeborg Lüscher

Publiziert: 18 Mai 2014

Die Fondazione Monte Verità präsentiert eine Videoinstallation der in Tegna lebenden Künstlerin Ingeborg Lüscher.

Die Fondazione Monte Verità präsentiert am Freitagabend, 23. Mai, im Rahmen ihres Programms "Nuove Visioni" die Videoinstallation "Die andere Seite" von Ingeborg Lüscher. Die Künstlerin selbst und der Kunstkritiker Hans-Joachim Müller werden durch den Abend führen. Es geht um die Reflexion von Verlust und Tod geliebter Menschen. Auch um Vergebung.

Schwarzweiss, stumm, berührend und ergreifend


Denke wer du bist, deinen Namen, deine Herkunft.
Denke was die andere Seite dir angetan hat.
Denke kannst du das vergeben.

Diese Aufforderung richtete Ingeborg Lüscher an insgesamt vierzig Palästinenserinnen und Palästinenser und Israelis in Städten, Dörfern und Flüchtlingslagern. Sie filmte ihr Nachdenken. Alle Befragten hatten im scheinbar endlosen Nahostkonflikt geliebte Menschen verloren ("Die andere Seite. The Other side. Israel / Palästina Dreikanal-Videoinstallation HD, 30’20 Loop, 2011"). Die Künstlerin zeigt in ergreifenden tonlosen Schwarzweisskompositionen die Gesichter der Befragten. Ihre Arbeit ist den toten Opfern beider Seiten gewidmet. Ingeborg Lüscher steht ausserhalb der historischen und politischen Situation, sie lässt die Betrachter ihres Werks "Die andere Seite" über das ganz Private von Verlust, Tod und Vergebung reflektieren. – Die Idee zu dieser Videoinstallation prägte sich vor vielen Jahren beim Betrachten eines Dokumentarfilms über die Roten Khmer in Kambodscha in Ingeborg Lüschers Gedächtnis ein. Es war dort eine Frau zu sehen, die bei den Kämpfen ihren Mann und ihre Söhne verloren hatte und sagte, sie könne nur weiterleben, wenn sie vergeben kann – leben ist vergeben, vergeben ist leben.

Der Kritiker begleitet


Der Kunstkritiker Hans-Joachim Müller begleitet Ingeborg Lüscher durch den Abend. Müller ist unter anderem der Verfasser des Buches "Harald Szeemann, Ausstellungsmacher", in dem er das aussergewöhnliche Leben und Wirken Szeemanns, dem 2005 verstorbenen Ehemann von Ingeborg Lüscher, nacherzählt. Hans-Joachim Müller schrieb zu "Die andere Seite": “Das Nachdenken ist stumm und überaus beredt. Es gibt dann und wann leise Gesten, Mundbewegungen, ein Kopfschütteln, die ahnen lassen, wie viel Sprache sich in der Sprachlosigkeit versteckt. Es sind diese Gesichter, ihr rhythmisches Erscheinen und Verblassen, die die Erzählung erzählen.”

Info

Monte Verità – Film "Die andere Seite"
Monte Verità
6612 Ascona
+41 91 785 40 40
info@monteverita.org
www.monteverita.org
www.ascona-locarno.com
www.ticino.ch

Preis
CHF 12.-.

Wann

23. Mai 2014, 20.30 Uhr

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