An der Uferpromenade herrscht herbstliche Atmosphäre voller Aromen und Genuss.

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, besagt ein Sprichwort. Ascona lässt sich das nicht zweimal sagen, aber zweifach davon inspirieren. Wenn die Kastanien von den Bäumen fallen, wird das im Ferienort am Lago Maggiore zum Anlass genommen, ein Herbstfest auszurichten und am folgenden Wochenende gleich noch die Festa delle castagne. Zwar sind nicht alle Kastanienarten geniessbar, die Früchte der Rosskastanie für den Menschen sogar giftig. Beim Selbersammeln sollte man also vorsichtig sein. In Ascona werden jedoch natürlich nur Esskastanien angeboten. Da darf man nach Lust und Laune zugreifen. Gesund sind Maroni ausserdem.


Der Duft der Kindheit


Die Maronatt (Maroniröster) haben an beiden Wochenende alle Hände voll zu tun. Sie rösten die Maroni über dem offenen Feuer, schwängern die Luft mit Rauch und einem herrlichen Duft, packen die heissen “Kartoffeln des Südens” in kleine Papiertüten und sorgen damit für gewärmte Hände und glückliche Gesichter. Bei einigen Besuchern kommen Kindheitserinnerungen auf. Im Tessin waren Kastanien früher ein wichtiges Nahrungsmittel, oft die Grundlage für eine warme Mahlzeit. Getrocknet wurden sie ausserdem, um sie länger haltbar zu machen oder Mehl herzustellen.

Die Aromen des Weins

Die Maroni spielen zwar die Hauptrolle an den beiden von der AMA – Associazione Manifestazioni Ascona organisierten Festen, aber die Nebendarsteller sind keineswegs zu verachten. An Marktständen und in den Geschäften Asconas werden neben Kunsthandwerk allerlei lokale Spezialitäten – Honig, Marmeladen, Kuchen oder Spirituosen – feilgeboten. Volkstümliche Musik und ein, zwei Schlucke Tessiner Wein tragen ausserdem zur beschwingten Feierlaune bei. Man soll die Feste schliesslich feiern, wie sie fallen.