Wo die Stirn den Himmel berührt

Publiziert: 12 September 2021

Viele Künstler und Intellektuelle hat der Monte Verità in Ascona inspiriert. Auch Clown Dimitri und der Kurator Harald Szeemann gehörten dazu. Gemeinsam erschufen sie Wunderbares.

Als gebürtigem Asconeser war der Monte Verità Clown Dimitri von Kindesbeinen an bekannt. Als er fünf Jahre alt war, kaufte sein Vater am nordöstlichen Abhang des "Wahrheitsberges" ein Haus. Der Knabe kannte den viel gerühmten Kraftort also wie seine Westentasche: die Natur, aber auch die Geschichten, die sich um den Berg rankten, allen voran die der Aussteigerkolonie, die dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre Blüte erlebt hatte.

Begegnung mit Szeemann


Diese war längst Vergangenheit, als sich der renommierte Schweizer Ausstellungsmacher Harald Szeemann 1978 im nahen Tegna niederliess. "Der Ort, an dem unsere Stirn den Himmel berührt", nannte er den Monte Verità. Dieser inspirierte ihn zu der Ausstellung "Die Brüste der Wahrheit", die bis heute als feste Kunstinstallation im Museum Casa Anatta auf dem Monte Verità fortlebt. Zeitlebens kümmerte er sich unentgeltlich um das kleine Museum – und nicht nur darum. Er half auch Dimitri, im Jahr 2000 dessen langjährigen Traum umzusetzen: das Museo Comico in Verscio.

Der Kreis schliesst sich


Ein letztes Mal wurde der Monte Verità für Dimitri zum Schicksalsberg, als er dort am 16. Juli mit dem Freilichttheaterstück Träume eines anderen Lebens Premiere feierte. Dabei spielte er die Rolle einer fiktionalisierten Figur, die auf dem Naturmenschen und Monteveritaner Karl Vester basierte. Drei Tage später starb er überraschend. In der Erinnerung aber lebt er fort – wie er selbst einmal sagte: "Clowns sind unsterblich."

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