Filmcollagen des weltbekannten italienischen Künstlers sind bis Sommer in der Pinakothek Casa Rusca ausgestellt.

Mimmo Rotella (1918 bis 2006) ist der Nino Rota der bildenden Kunst. Machte Rota italienische Filmklassiker mit seiner Musik erst unvergesslich, so macht Rotella Klassiker wie King Kong, Liz Taylors Cleopatra oder gar die Matrix-Trilogie mit seinen eigenwilligen Collagen der Filmplakate zu einprägsamen und unvergesslichen Popart-Kunstwerken. Unerwartet entstehen aus seinen Verfremdungen völlig neue Narrative mit bisher ungekannten Assoziationen. Die "Plakate" scheinen verblichen und dennoch im Präsens, mehrschichtig und überraschend. Vielleicht lässt die Betrachtung von Rotellas Bildern gar einen neuen Zugang zu den bezeichnenden Spielfilmen zu.

Systematischer Rundgang

Mit dieser Ausstellung "Mimmo Rotella und das Kino" in der städtischen Pinakothek Casa Rusca will die Stadt Locarno das Werk eines Künstlers ehren, der zu den repräsentativsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der italienischen Kunstszene im vergangenen Jahrhundert gehört. In einem chronologischen und systematischen Rundgang sollen die vielfältigen Techniken untersucht werden können, die der Künstler dazu verwendete, um seine Bindung an das italienische und internationale Kino darzustellen.

Revolutionär der Sprachstile

Die künstlerische Entwicklung des Domenico Di Rotella war seit jeher von der Freude an Experimenten gekennzeichnet. "Seine Fähigkeit, neue Räume zu erschliessen und die künstlerischen Sprachstile der Nachkriegszeit zu revolutionieren, brachte ihm die Anerkennung in der Welt und vor allem in den grossen Kunsthauptstädten wie New York, Paris, Rom und Mailand ein, die zum Schauplatz seiner Recherchen wurden."