Von Turm zu Turm durch Ascona

Publiziert: 6 April 2013

Der schöne Borgo am Lago Maggiore hält in seinem Kern einige sehenswerte Schmuckstücke bereit und lädt zu einem Rundgang durch seine bewegte Geschichte.

Der innere Kern Asconas lädt geradezu zum Bummel ein. Dabei gibt es Gelegenheit genug, preziöse Kulturgüter aus verschiedenen Zeiten zu bewundern. Das Collegio Papio hat bewegte Zeiten und ein grosses, zerstörerisches Feuer überstanden. Es ist Internat und kultureller Schatz zugleich. Heute nicht mehr Priesterseminar, ist es gemischt und bietet sowohl die Mittelstufe-Ausbildung als auch das Gymnasium an. Für Kulturinteressierte versteckt sich hinter den Gemäuern die Kirche S. Maria della Misericordia, welche schön restaurierte Fresken bietet und für klassische Konzerte ein beliebter Ort ist. Von hier ausgehend führt der Rundgang zur Seepromenade, am alten Kastell der Ghiriglioni und an der Gemeindebibliothek vorbei. Dem See entlang Richtung Hangverbauungen gelangt man an die Hauptkirche, SS Pietro e Paolo, die das an ihrem hohen Turm auch erkennen lässt.

Weltberühmte Maler


Rechterhand befindet sich die Casa Serodine, welche den Namen eines Asconeser Künstlergeschlechts trägt, das in Rom Kunstgeschichte schrieb. Giovanni Serodine ist zwar um das Jahr 1600 in Rom geboren, stammt aber aus Ascona, von wo sein Vater ausgewandert war. Das Familienhaus findet sich nahe der Kirche und besticht durch die auffälligen Fassadenstuckaturen. Kunstinteressierte sollten auch das Kunstmuseum nicht umgehen, welches die Werke von Tessinmigrantinnen und -migranten wie Seewald oder Werefkin beherbergt. – Werefkin fand sich in dieser Flüchtlingsgruppe von Künstlern wieder, die in Ascona oder dem Locarnese einen sicheren Hafen gefunden hatten, wie Jawlensky, Klee, Arp u.v.a.

Auch Ascona war Burgherr


Am Hang kann man beim Treppaufstieg Richtung Monte Verità ein anderes Relikt der Geschichte finden, zumindest dessen Reste. Die Burg auf dem San Michele-Hügel, welche es den Residenten erlaubte, sowohl den Weg nach Brissago zu überblicken, als auch den See und das gegenüberliegende Gambarogno. Dazu ist im Dadò-Verlag ein Buch auf Deutsch/Italienisch von Stefan Lehmann erhältlich (ISBN 978-88-8281-320-8). Darin finden sich die Erkenntnisse zu Entstehung, Zweck und Schicksal der Baute, von der heute fast nichts mehr übrig ist, und es werden die Ausgrabungsfunde aufgeführt. Im Gegensatz dazu steht gleich eingangs Asconas neben dem Teatro San Materno die Materno-Burg, ein Gemisch aus verschiedenen Baustilen und Bauepochen, welche verdankenswerter Weise restauriert wird.

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