29.2 km
Publiziert: 11 Juli 2021
Als Wanderziel prunkt das Piora-Tal mit drei klaren Seen inmitten einer wunderschönen Natur. Doch jenseits aller optischen Stärken sind die drei auch in geologischer und technischer Hinsicht spannend. Einer von ihnen könnte gar zu einem wichtigen Durchbruch in der medizinischen Forschung beitragen.
Die Alpenlandschaft des Piora-Tals mit ihren Seen sowie Weiden und Blumenwiesen voller Enziane, Ranunkel, Arnika und wilden Orchideen ist eine der idyllischsten Regionen des Tessins. Mit etwas Glück kann man Adler, Gämsen, Rehe und Murmeltiere beobachten. Das Wander- und Mountainbike-Paradies auf 1'800 Metern Höhe ist bequem mit einer der steilsten Standseilbahnen Europas zu erreichen. Sie führt von Piotta mit einer Steigung von 87 Prozent hinauf auf den Berg.
Oben angekommen lassen sich in einer rund fünfstündigen Wanderung drei Seen erkunden. Der erste ist der Ritom-Speichersee mit seiner 170 Meter langen Staumauer. Von dort aus zweigt der Weg zum Lago di Tom ab. Bekannt ist der kleine Gletschersee für seine weissen Sandstrände aus Zuckerdolomit. Dieser bereitete den Planern des 2016 eröffneten Gotthard-Basistunnels einst ernste Sorgen, fürchtete man doch, dass das wenig haftfähige Material die Bauarbeiten verkomplizieren würde. Probebohrungen ergaben aber, dass die Bestände nicht so tief hinabreichten.
Etwas weiter oberhalb liegt der Cadagno-See. Von den dreien ist er der geheimnisvollste. Am hervorragenden Käse, den man auf der Alpe Piora erstehen oder in der Cadagno-Hütte verkosten kann, liegt das nicht. Vielmehr kommt hier ein seltenes Phänomen vor – die geogene Meromixis – bei der sich die Wasserschichten nicht durchmischen. Für die Forschung sind die dortigen Lebensformen von höchstem Interesse, etwa bei der Suche nach Antibiotika gegen superresistente Keime.
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Standseilbahn: bis 10. Oktober 2021 ab Piotta 08.35 bis 17.20 Uhr, ab Piora 08.50 bis 17.50 Uhr (geänderter Fahrplan im Oktober)