Rebberge in Ludiano und der Sentiero

Publiziert: 25 Mai 2015

Im Bleniotal gibt es den "Sentiero basso": Der untere Teil von Acquarossa nach Biasca führt durch die schönsten Rebberganlagen des Tessins und durch das Dorf mit prachtvollen Häusern.

Nein, der Besuch der Weinberge bei Ludiano ist nicht nur ein Besuch bei Weingeistern. Dort finden sich Bauweisen und Anordnungen in Stein, welche Zeugnis der cleveren ruralen Architektur von damals ablegen. Hier lernten die Bauern früh, auch die abstrahlende Wärme der Steine, Felsen und Trockenmauern für einen edlen Tropfen zu nutzen. So und nur so ist der gute Wein aus dem unteren Bleniotal, dem Sonnental, wie es auch heisst, überhaupt denk- und trinkbar.

Die Pergolakatzen


Diese der Sonne ausgerichteten Hügel und Hänge versüssen aber nicht nur den Rebensaft. Die typischen Weinberge mit ihren Kastanienpfahlgerüsten, den Pergolen, sollen im Biaschese gar so weit verbreitet gewesen sein, dass die Katzen vom Monte Crenone bis nach Malvaglia auf diesen Pfosten streunen konnten, ohne auch nur einmal den Erdboden zu berühren. So will es die Legende. Und schon sind wir auf der Wanderung durchs untere Bleniotal, an der Burgruine Serravalle und vielen Kirchen vorbei.

Ein Oben und ein Unten


Der so geheissene "Sentiero basso" hält zwei Etappen bereit. Eine obere und folglich auch eine untere. Der obere Teil führt von Olivone hinunter nach Acquarossa. Den lassen wir heute links liegen. Uns interessiert der von Biasca hoch nach Acquarossa. Ein gut vierstündiger Weg führt hinter den Dörfern durch, an grünen Fluren und braunen Äckern vorbei. Dabei bieten sich dem Auge schöne Tessiner Dörfer mit den charakteristischen Steindächern, den tetti in piode, in einer intakten Landschaft. Und vor sich sie man die vielleicht immer noch leicht schneebedeckten Gipfel.

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