Der neue "Ponte tibetano" bei Olivone macht einen beliebten Rundweg zugänglicher und noch attraktiver.

Seit einem Jahr hat der Ponte tibetano Carasc Konkurrenz: Auch im Bleniotal gibt es seitdem eine Hängebrücke. Sie überquert den Fluss Riascio und verbindet die Ortschaften Sallo auf dem Gebiet von Olivone und Pinaderio auf dem Gebiet von Aquila. Die Brücke ist 70 Meter lang und eine kühne technische sowie handwerkliche Leistung. Anders als in Monte Carasso herrscht hier nicht viel Betrieb. Man ist meist allein und darf das mulmige Hochgefühl voll auskosten. Das Auf- und Abwärtsschwingen während des Gehens – und die Empfindung auch nachher noch für einige Sekunden zu schwanken, obwohl der Boden unter den Füssen schon wieder fest ist.

Entlang des Weges staunen

Die letzten Frühling eingeweihte Brücke ist der neue Höhepunkt eines rund sechs Kilometer langen Rundwegs (weiss-rot-weiss), der sowohl von Wanderern als auch Mountainbikern geschätzt wird. Nicht nur wegen der landschaftlichen Schönheit, sondern auch wegen der Sehenswürdigkeiten entlang des Weges, an denen ein Zwischenstopp lohnt. Die Route führt vorbei an Votivkapellen, Trockenmauern und ländliche Siedlungen.

Noch mehr Möglichkeiten

Erstellt wurde die Brücke daher auch nicht primär als Tourismusattraktion. Sie sollte die Überquerung des Flusses erleichtern, die Orte zugänglicher machen. Erdrutsche hatten die Wege in der Region immer wieder unpassierbar und eine Flussüberquerung unsicher gemacht. Im Rahmen des Brückenbaus wurde der Rundweg auch an anderen Stellen saniert. Das Gebiet ist sowieso eine gute Option für Wanderfreunde. Von Olivone lassen sich beispielsweise die Region der Greina erreichen, ein Hochplateau an der Grenze zwischen dem Tessiner Bleniotal und Graubünden, oder Berghütten.