32.6 km
Publiziert: 27 August 2023
Auch im Bleniotal lohnt sich ein Zwischenstopp für Literaturbegeisterte. Dort macht ein Pfad regelrecht “felice” – glücklich.
Zu den international meistgelesenen Autoren zählt Fabio Andina bisher nicht. Er ist jedoch auch verhältnismässig jung, und die Menschen hatten daher noch nicht jahrzehnte- oder gar jahrhundertelang Gelegenheit, seine Werke zu lesen. Aber auch Kritiker und Leseratten anderer Länder sind bereits auf den 1972 in Lugano geborenen Autor aufmerksam geworden. 2020 erschien sein mehrfach ausgezeichneter, kurzer Roman La pozza del felice (Tage mit Felice) auf Deutsch, und er wurde in weitere Sprachen übersetzt.
Das Buch Tage mit Felice, welches Realität und Fiktion vermischt und vom Leben in einem Tessiner Bergdorf sowie vom Glück der einfachen Dinge handelt, war so erfolgreich, dass die Gemeinde Leontica, ein Förderverein und der Autor zusammen den Sentiero del Felice erschufen. Wer sich auf den Weg macht, wandelt auf den Spuren des alten, zufriedenen Mannes, der im Zentrum der Erzählung steht. Ziel der Wanderung ist die pozza, die mit Bergbachwasser gefüllte Gumpe, in der der Neunzigjährige jeden Morgen und zu jeder Jahreszeit – egal bei welchem Wetter – abtauchte.
Der Sentiero wurde vorletzten Sommer anlässlich der Parade der historischen Milizen eingeweiht und kann an drei verschiedenen Punkten gestartet werden – auf Leonticas Dorfplatz, an Felices Haus oder an der Brücke Cumbraschì. Die Wanderung dauert etwa eine Stunde. Zudem lohnt sich in der Gegend ein Abstecher zur Kirche San Carlo in Negrentino.
Auf Deutsch erhältlich sind von Fabio Andina zudem der 2021 herausgekommene Prosaband Tessiner Horizonte – Momenti Ticinesi (zweisprachig) sowie Davonkommen. Letzterer Roman kann, muss aber nicht, als Vorgeschichte zu Tage mit Felice gelesen werden, wie der Rotpunktverlag schreibt.
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