Einige Wochen vor dem grossen Berner Vorbild, feiert Lugano am 11. Oktober die Zwiebel, einen wahren Tausendsassa.

Das Vorbild, der Berner Zibelemärit, findet traditionellerweise jeweils am vierten Montag im November statt – der von Lugano am kommenden Samstag, 11. Oktober. Die Berner Bauern bringen jedes Jahr über 50 Tonnen Zwiebeln und Knoblauch, kunstvoll zu Zöpfen geflochten, in die Bundesstadt – in Lugano dürfte es etwas weniger sein. Nichtsdestotrotz hält sich die von einigen "Heimwehbernern" vor bald 40 Jahren realisierte Idee des Luganeser Zwiebelmarktes, auch zur Freude der Tessinerinnen und Tessiner. Für einmal ist dann "ihre" Piazza Manzoni fest in Berner Hand.

Der Zwiebel ein Kränzchen gewunden

Die Zwiebel ist ein sehr wertvolles Gemüse, das ist eine Binsenwahrheit. Sie schmeckt immer – gedünstet, gebraten, frittiert, gegrillt, geschmort, gebacken und roh. Sie passt zu jedem Gericht, einmal abgesehen von den Süssspeisen. Sie gehört, wie der Knoblauch, zu den gesündesten Nahrungsmitteln überhaupt. In den Spezialitätenküchen der Welt hat sie sich ihren Namen geschaffen, sie ist die Protagonistin zum Beispiel auf der Pizza alla Puglia oder auf der "Zibelewaie", ohne die eine Basler Fasnacht wohl kaum stattfinden könnte. Sie ist vom internationalen Speisezettel nicht wegzudenken.

Zwiebelsirup gegen den Husten

"Sie hat sieben Häute – sie beisst alle Leute" – aber nicht nur das. Auch als Heilkraut ist die Zwiebel ein Tausendsassa. Probieren Sie’s aus: Man nehme eine mittelgrosse, geschälte Zwiebel, schneide sie in grobe Stücke, lege diese in ein verschliessbares Konfitüreglas und bedecke sie mit Zucker. Ecco – bereits nach einer Stunde kann der Zwiebelsirup teelöffelweise eingenommen werden. Die ätherischen Öle lösen den Husten, der hohe Vitamin C-Gehalt stärkt das Immunsystem.