World Press Photo Exhibition 2023 in den Metropolen der Welt und Monte Carasso.

Die von der New York Times als wichtigstes Ereignis im Fotojournalismus bezeichnete World Press Photo Exhibition macht jedes Jahr in Städten rund um den Globus Station – von Toronto und Mexico City über Amsterdam und Barcelona bis Jakarta und Sydney. Einer der wenigen weniger bekannten Orte ist Monte Carasso. Dort sind bis Sonntag die weltweit besten Pressefotografien des Vorjahres zu sehen. Mehr als 60’000 Bilder aus knapp 130 Ländern waren eingereicht worden. Eine globale Jury hatte die Aufgabe, eine Auswahl zu treffen.

Erschütternde Bomben, aufwühlende Bilder

Das Gewinnerfoto ist ein erschreckendes Bild aus der Ukraine, aufgenommen von Evgeniy Maloletka. Es zeigt, wie die schwerverletzte, hochschwangere Iryna Kalinina nach dem Beschuss einer Entbindungsklinik in Mariupol abtransportiert wird. Weder sie noch ihr ungeborenes Kind können jedoch von den Ärzten gerettet werden. Ein weiteres gebeuteltes Land heisst Afghanistan und wird von Mads Nissen porträtiert – durch das Gesicht und den Körper des 15-jährigen Khalil Ahmad. Seine Eltern hatten von ihm verlangt, eine Niere zu opfern, um von dem Geld die kinderreiche Familie ernähren zu können.

Eine bewegende Reise um den Globus

Die preisgekrönten Fotos präsentieren jedoch nicht nur die wichtigsten Nachrichten und dringlichsten Probleme, bringen das Weltbild der Betrachter ins Wanken. Sie lassen ebenso in berührende Momente aus dem Alltagsleben eintauchen. Sehenswert ist ausserdem der Veranstaltungsort. Die Kellergewölbe des umgebauten Antico Convento delle Agostiniane in Monte Carasso erhielten im Jahr 2012 den Namen SpazioReale und geben seither der Fotografie und dem Fotojournalismus in der Region ein Zuhause.