Die Kunstmesse wurde ins Netz verlegt. Bedauerlich? Dies ist vielleicht auch eine Chance für Galeristen und Publikum.

Letztes Jahr war die Welt noch viel mobiler, auch die der Kunst. Auf der Messe Wopart in Lugano tummelten sich Galeristen aus der Schweiz und dem benachbarten Italien, aber einige reisten auch von weit her an. So zeigte beispielsweise die Galerie Tsekh aus der Ukraine und Litauen auf Gemälden sommerliche Alltagsszenen oder die Kourd Gallery aus Athen, wie antike olympische Sportstätten in modernem Licht erstrahlen. 15’000 Besucherinnen und Besucher kamen 2019 zur vierten Ausgabe der internationalen Kunstschau.

Neue Perspektive

In diesem Jahr: Stille, leere Ausstellungshallen. Aber die Wopart ermöglicht nun eine neue Perspektive auf works on paper, auf Arbeiten auf Papier. Die an moderner und zeitgenössischer Kunst Interessierten schlendern nicht durch das Luganeser Ausstellungszentrum. Sie mutieren zu Userinnen und Usern, denn auch die Wopart findet dieses Jahr nur online statt. Statt im Vorbeigehen können die unterschiedlichsten Arbeiten – Malerei, Grafik, Fotografie und mehr – diesmal ausgiebig vom Computer aus bewundert werden. Und das nicht nur ein Wochenende, wie bei der Wopart in Lugano in den vergangenen Jahren üblich, sondern einen ganzen Monat lang.

New York und London

International präsentiert sich die Kunstmesse aber nach wie vor. Beispielsweise mit Pandora OM New York oder der Frameless Gallery aus Grossbritannien. Zwar lassen sich bei der Online-Ausgabe der Kunstmesse nicht spontan Gespräche anfangen und Kontakte knüpfen, doch das geht dann hoffentlich im nächsten Jahr wieder. Und möglicherweise ist dieser Online-Showroom auch eine Chance für Galeristen und Publikum. Durch den kostenlosen “Eintritt” könnten mehr Kunstliebhaber auf die Messe aufmerksam und am Ende sogar zu Sammlern werden…