In der West Side Story wird geliebt und gestorben.

Die Uraufführung des Musicals West Side Story mit der Musik von Leonard Bernstein kommt 1957 zwar gut an, sorgt jedoch auch für Verwirrung. Das Stück nach einer Idee des Choreographen Jerome Robbins – eine moderne Version von Romeo und Julia – thematisiert neben der grossen Liebe und dem Erwachsenwerden auch Bandenkriege zwischen Zuwanderern aus Puerto Rico und Weissen in einem New Yorker Armenviertel. Die Gewalt nimmt zu, einige Protagonisten sterben. Eigentlich ein Unding für das an ein Happy End gewöhnte Broadway-Publikum.

Appell für Toleranz

Doch schon wenige Jahre später wird das Musical ein Welthit. Der Stoff wird verfilmt und räumt 1962 zehn Oscars ab (erfolgreich ist auch Steven Spielbergs Neuverfilmung). Mittlerweile ist die West Side Story ein Klassiker, auch dank der Musik Bernsteins, der das Werk “An out and out plea for racial tolerance” nannte. Einen eindringlichen Appell für mehr Toleranz. Dieser mitreissende Appell kommt Ende Januar in Form einer internationalen Produktion unter der Leitung des Broadway-Regisseurs Lonny Price in Luganos Kulturzentrum.

Annäherung an die nächste Generation

An die 35 Darsteller tanzen zu Jerome Robbins’ Originalchoreografie und singen weltberühmte Melodien wie I Feel Pretty und Somewhere. Begleitet werden sie von einem 20-köpfigen Orchester, und das wechselnde Bühnenbild entführt die Zuschauer in Sekundenschnelle an unterschiedliche Orte New Yorks. Regisseur Lonny Price wünscht sich dabei nicht weniger als “dass sich die nächste Generation des Publikums in dieses Werk verliebt, sich mit den Figuren auf der Bühne identifiziert und erkennt, dass es trotz kultureller Unterschiede viel mehr gibt, was uns eint, als was uns trennt”.

Das Musical wird in Englisch mit italienischen Übertiteln aufgeführt.