In den Museen und Galerien herrscht (noch) Stille. Nicht so in den Büros und den Köpfen der Verantwortlichen. Sie tüfteln an neuen Ideen und steigen mehr und mehr auf digitale Formate um.

Das Museo della Pesca in Caslano konnte schon vor der Coronavirus-Krise vom heimischen Balkon, der Küche oder Couch aus besucht werden. Auf seiner Webseite gibt es verschiedene Möglichkeiten, in die Welt des Fischereimuseums abzutauchen. Eine virtuelle Tour bietet auch das Museo Comunale d’Arte Moderna von Ascona an. Als Notfallmassnahme wurde die Webseite komplett umgestaltet, und es gibt neu einen Blog mit Beiträgen zu verschiedenen Themen. So begleitet die Künstlerin Simonetta Martini die Quarantänezeit mit einer Zeichnung pro Tag. Auch richtet das Gemeindemuseum einen Aufruf an Künstler. Sie können Beiträge, die sich mit der Zukunft der Kunst beschäftigen, an museo@ascona.ch schicken.

Geburtstagsfeier der etwas anderen Art

Auch das Museum Vela in Ligornetto, das zu den wichtigsten europäischen Künstlerhäusern des 19. Jahrhunderts zählt und die monumentale Skulpturensammlung des Bildhauers Vincenzo Vela beherbergt, bietet mehr als den Hinweis, dass es wegen Covid-19 für das Publikum geschlossen ist. Online-Besucherinnen und Besucher können etwa in Zusammenarbeit mit der RSI entstandene Dokumentarfilme zu Vincenzo Vela und der Epoche des Risorgimento anschauen oder Vincenzo Vela zum Geburtstag "gratulieren".

Hesses Lieblingsplätze “erhören”

Regina Bucher und ihre Kolleginnen und Kollegen vom Museo Hesse in Montagnola haben sich ebenso Gedanken gemacht, wie sie die Museumsschliessung überbrücken können. Sie haben verschiedene Lesungen in deutscher Sprache online gestellt, damit sich die virtuellen Besucherinnen und Besucher dem Museum und dem Schriftsteller “nahe fühlen”. Auch können online die gesprochenen Texte des beliebten Audioguides "Spaziergang auf den Spuren Hermann Hesses", in einzelne Folgen aufgeteilt, gehört werden.

Ab 11. Mai dürfen Museen unter Auflagen wieder öffnen.