Der Schweizer Mühlentag bietet nicht nur einen tiefen Einblick in eine alte, fast märchenhafte Welt der Wasserkraft.

Mit der Kornmühle von Braggio sind es insgesamt zehn Mühlen aus der italienischsprachigen Schweiz, welche am 16. Schweizer Mühlentag mitmachen. So jene von Precassino, im Hinterland von Cadenazzo, die von 10.00 bis 15.00 Uhr offensteht. Oder jene von Daniello in Coldrerio. Die von Fusio im hintersten Lavizzaratal mit ihrer wasserbetriebenen Säge, die Mehlmühle von Aranno im Malcantone, die von Brontallo eingangs des Lavizzaratals, bei der horizontale Löffelräder das Wasser auffangen und als Antrieb nutzen. Das Tessin allein hat 120 Mühlen, im kantonalen Vergleich sind das ziemlich viele.

Märchenlandschaft inbegriffen

Nicht zu vergessen: die Mühle von Calonico, die Efra-Mühle von Frasco im hintersten Verzascatal und jene eingangs der Breggiaschlucht namens Ghitello. Und auch der Star unter den Tessiner Mühlen, weil man dort gleich vermeint, in eine Märchenlandschaft geraten zu sein: die Mühle von Bruzella im Muggiotal. Der Besuch dieser alten Mühlen erlaubt zeitgleich den Besuch alter Gewerbe und Berufe, wie jener des Müllers, des Schmieds, des Sägers, des Ölers und der eines stillen, steten und kostenlosen Mitarbeiters, sofern man ihn pflegt und schützt: das Wasser.

Mühlbäche im Mittelpunkt

Tatsächlich gilt diesmal die Hauptaufmerksamkeit der Mühlenfreunde laut Broschüre der Geschichte der Mühlbäche. Nicht selten stünden heute Wasserkraftwerke an den ursprünglichen Gewerbekanälen, wo die Mühlen zu stehen kamen. Wasserkraftnutzung war schon immer ein Thema von menschlichen Besiedelungen. Wasser zu nutzen, wussten bereits unsere Vorfahren. Landesweit machen weit über 100 Anlagen am Schweizer Mühlentag mit, und sie ziehen insgesamt weit über 20'000 Besucher an. Einige Mühlen gar bis zu 1'500.