Ticino Weekend - Vincenzo Velas Skulpturen in Giornico

Das Museum in der Fremde

Publiziert: 30 August 2020

Die Skulpturen Vincenzo Velas erleben, als seien sie zum Leben erwacht, kann man mithilfe moderner Technik bis Ende Oktober im Museum in Giornico.

Der altrömische Dichter Ovid erzählte einmal eine wundersame Geschichte: Ein Künstler, Pygmalion, erschuf einst eine Frauenskulptur aus Elfenbein. So herrlich gelang sie ihm, dass er sich in sie verliebte. In seiner Sehnsucht flehte er die Liebesgöttin Venus an, ihm eine Gattin zu schenken, die ebenso schön wäre. Diesen Wunsch erfüllte sie ihm zwar nicht. Doch Venus hauchte stattdessen der Statue Leben ein – und gewährte dieser Galatea und Pygmalion ein langes, fruchtbares Dasein.

Kunst

Ganz so spektakuläre Kräfte walten beim neuesten Ausstellungsprojekt des für seine meisterlichen Skulpturen bekannten Museums Vincenzo Vela in Ligornetto zwar nicht – aber fast. Nicht durch den Segen einer Göttin, sondern mithilfe moderner 3D-Technik gelang es den im internationalen Filmgeschäft tätigen Fotografen Philippe Antonello und Stefano Montesi, einige der berühmtesten Statuen des Musentempels zumindest optisch zum Leben zu erwecken.

Und Technik

Mithilfe spezieller Brillen kommen die Figuren in Bewegung, so der befreite Sklave Spartacus oder das Bronzemonument Die Opfer der Arbeit, das die beim Bau des Gotthardtunnels Ende des 19. Jahrhunderts Verstorbenen ehrt. Fast kann man auch die Sinnlichkeit des Kusses zwischen den Nationen Frankreich und Italien erahnen. Die Verschmelzung von Kunst und Technik kann im Museo di Leventina in Giornico erlebt werden.

Bis zum 3. September ist die Ausstellung auch auf dem Platz vor dem Palacinema in Locarno zu sehen (Bild roter Platz).