Die "KlezParade Orchestra" bringt jüdische Volksmusik auf die Piazza Manzoni. WURDE KURZFRISTIG ABGESAGT!

"Von Martin Buber bis Klezmer – Jüdische Poesie ohne Worte" lautet der Titel des Konzerts des 15-köpfigen KlezParade Orchestra, das am Mittwoch, 8. September, jüdische Kultur und Musikalität auf die Piazza Manzoni in Lugano bringt (bei schlechtem Wetter ins Studio Foce).

Zwischen Ewigkeit und Alltag

Gespielt wird Klezmer instrumental: eine aus dem aschkenasischen Judentum stammende Volksmusik, die in biblische Zeiten zurückreicht, sich aber bis in die Gegenwart weiterentwickelt hat, meist in Form weltlicher Musik, die sich an religiösen Traditionen orientiert. Ihre Botschaft erschliesst sich dank des Improvisationstalents und der Erfahrung des Ensembles: Dabei geht es um Spiritualität und Freude, Fröhlichkeit und Melancholie, Ungewissheit und heilsame Ironie – ein Repertoire, das von Menschen geschaffen wurde, deren Leben seit Jahrhunderten zwischen Himmel und Erde, zwischen der Ewigkeit des Buches und den Wurzeln des Alltags, zwischen der Gewissheit des Glaubens und der Ungewissheit des Lebens schwebt.

Freude an Gott und der Welt

Inspiriert ist das Konzert auch vom österreichisch-israelischen Religionsphilosophen Martin Buber (geb. 1878 in Wien, gest. 1965 in Jerusalem). Auch zum Tessin hatte er einen Bezug. So hielt er 1924 auf dem Monte Verità einen Kurs über Lao-Tses humanistische Staatslehre Daodejing. Das Judentum, insbesondere der Chassidismus lehre, schrieb er einmal, dass "die Freude an der Welt, wenn wir sie mit unserem ganzen Wesen heiligen, zur Freude an Gott führt, wenn wir mit unserem ganzen Wesen geheiligt sind."