Von wegen hölzern! Figuren zeigen am Marionettenfestival in Lugano, was alles in ihnen steckt.

Einen kräftigen Trommelwirbel zum Geburtstag des internationalen Marionettentheaterfestivals! 41 Jahre alt wird es dieses Jahr. Da scheint die Kindheit ja fast so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Doch mit Sonne im Herzen können sich Theaterfans durchaus auch jenseits der 30, 50 oder 70 für hölzerne Darsteller und Handpuppen begeistern. Luganos Festival delle Marionette richtet sich denn auch an ein Publikum jeden Alters – mit bekannten internationalen Künstlerinnen und Künstlern und Veranstaltungen zum Zuschauen, Staunen, Mitmachen und Dabeisein.

Zirzensische One-Man-Show

Zum Auftakt lässt am Samstagnachmittag der Brasilianer Caio Stolai einen Zirkus aufleben. Der Puppenspieler animiert den Seiltänzer, die Ballerina, den Feuerschlucker, den Clown, die Miniaturelefanten des Circo Polvere und garantiert allen ab vier Jahren einen surrealen Spass – und das, ohne auch nur ein Wort zu vergeuden. Am Sonntag wird bei I tre piccoli lupi e il grande maiale cattivo der Spiess umgedreht. Kein grosser böser Wolf will drei kleinen Schweinchen an den Kragen. Drei glückliche Wölfchen müssen sich stattdessen vor dem grossen bösen Schwein hüten. Wer dachte, die Fabel zu kennen, dürfte also einige Überraschungen erleben.

Schattige One-Man-Show

Weitere bekannte und weniger bekannte Figuren bevölkern bis Anfang November die Bühne des Teatro Foce. Am 28. Oktober zieht Drew Colby das Publikum nicht nur mit seiner Handschatten-Performance My shadow and me in seinen Bann. Er leitet am selben Tag auch einen Workshop für Kinder und Erwachsene. Die Teilnehmenden lernen, mithilfe von minimalen Handgesten faszinierende Figuren zu zaubern. Anlässlich des Festivals können Neugierige am 1. November ausserdem Pinocchio und seinen Freundinnen und Freunden im Marionettenmuseum einen Besuch abstatten.