Der Spagat moderner Frauen

Publiziert: 25 Februar 2018

Einen Vorgeschmack auf das sommerliche Festival Locarno gibt es im März. Im Mittelpunkt von "L'immagine e la parola" stehen Frauen und die Mutterliebe.

"Mutter werden ist schon schwer, Mutter sein noch sehr viel mehr." So könnte Wilhelm Buschs dem Vater gewidmetes Gedicht umgeschrieben werden. Denn die Mutterschaft ist im Laufe der Emanzipation nicht leichter geworden. Im Gegenteil. Berufsalltag, eheliche Ungebundenheit und die Ambivalenz der Mutterliebe sind Themen, die Frauen mehr denn je beschäftigen. Das schon fast zur Tradition gewordene Locarneser Vorfilmfestival L'immagine e la parola findet im Rahmen von Primavera Locarnese statt und widmet sich in seiner sechsten Ausgabe vom 16. bis 18. März Müttern und ihren Geschichten.

Filmische Glanzleistungen


Durch Filme und Erzählungen kommen die italienischen Regisseurinnen Laura Bispuri und Susanna Nicchiarelli sowie die Schriftstellerin Antonella Lattanzi zu Wort. Sie alle drei gehören der sogenannten "Generation X" an, die im Schatten der feministischen Revolution aufgewachsen ist und deren Forderungen im heutigen Kontext umzusetzen versucht. Bispuris Werk Figlia mia (2018), das auch im Berlinale-Wettbewerb stand, erzählt von einem Mädchen, das von seiner Adoption erfährt. Plötzlich streiten sich zwei Frauen um das Recht der Mutterschaft. Susanna Nicchiarelli ihrerseits begleitet in ihrem Film Nico, 1988 die gleichnamige deutsche Sängerin durch deren beiden letzten Lebensjahre. Lange Zeit heroinsüchtig, versucht Nico Christa Päffgen vor ihrem Ableben, ihrem inzwischen erwachsenen Sohn endlich die Mutter zu sein, die sie nie war.

Berührende Erzählkunst


Keine Berührungsängste scheint Antonella Lattanzi zu haben. Unerschrocken stellt sie sich in ihrem Werk Una storia nera dem Tabuthema der häuslichen Gewalt und beschreibt aufgrund von Tatsachenberichten messerscharf und schnörkellos die schwer zu fassenden Hintergründe, die zu Gewaltausbrüchen gegen Frauen führen. "Wir sind überzeugt", beteuert Carlo Chatrian, künstlerischer Leiter des Locarno Festivals, "dass die Filme von Bispuri und Nicchiarelli sowie die Erzählungen von Lattanzi das Publikum berühren werden." Mehr noch: "Vielleicht geht diese Ausgabe sogar noch stärker unter die Haut als die früheren."

Info

L'immagine e la parola
GranRex
6600 Locarno
+41 848 091 091
info@ascona-locarno.com
www.primaveralocarnese.ch
www.ascona-locarno.com
www.ticino.ch

Wann

Freitag, 16. März bis Sonntag, 18. März

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