Mit Konzerten, Musiktheater und Klanginstallationen den Wahrheitssuchenden auf der Spur.

Open-Air-Konzerte gibt es viele. Sie gehören zum Sommer dazu. Ab Freitag findet auf dem Monte Verità, den Brissago-Inseln, in Muralto und im Valle Onsernone allerdings ein musikalisches Happening statt, wie es das Tessin wohl noch nie erlebt hat. Finisterre nennt es sich und ist ein stark mit der Landschaft verwobenes Ereignis mit Konzerten, Musiktheater und Klanginstallationen. Es verbindet das Vergnügen des Zuhörens mit dem Vergnügen des Wanderns und bietet dabei die Möglichkeit, sich auf die Spuren der Wahrheitssuchenden zu begeben.

Sonnenaufgang auf dem keltischen Felsen

Für das aussergewöhnliche musikalische Abenteuer haben sich das Basler Festival Neue Musik Rümlingen, das Tessiner Teatro del Tempo (La Via Lattea) und der Kulturverein Olocene Onsernone zusammengetan. Das als Pilgerreise angelegte Festival wird am Freitag um 18.00 Uhr auf dem Monte Verità eröffnet und geht dort auch am Samstag sehr früh weiter. Zum Sonnenaufgang präsentiert Lukas Berchtold mit vier Performern das mit dem Ort verwobene Balladrum sowie später am Morgen Grazien. Die Arbeit erinnert unter anderem daran, dass Isadora Duncan und insbesondere Rudolf von Laban Tanz und Bewegung zum Monte Verità brachten.

Finis im Niemandsland

Am Sonntag – mit Wiederholung am Montag – erfolgt der Aufbruch zu einer Klangwanderung im Onsernonetal. Nach vier ereignisreichen Tagen mit weiteren Reiseetappen endet dort auch das Festival mit einem Picknick, und zwar ganz hinten im Tal, bei den Bagni di Craveggia. “Finisterre markierte einst das Ende der bekannten Welt und war zugleich der Ausgangspunkt zur Entdeckung unbekannter Meere und Landschaften”, schreiben dazu die Veranstalter. Und weiter: “Finis markiert das Ende unserer Reise. Wir sind in Italien angekommen, im hintersten, gänzlich verlassenen Ende des Onsernonetals; könnte es nicht ein Anfang sein?”