Ein Festival, das…

Publiziert: 9 Oktober 2022

...in Ligornetto und Lugano engagierte Filmkunst zeigt und für Menschenrechte sensibilisiert.

“Die Durchsetzung der Menschenrechte bedingt einen handlungsfähigen, starken Staat, der fähig und auch Willens ist, die Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen zu übernehmen”, schreibt der Verein humanrights.ch – Menschenrechte Schweiz zu den Menschenrechten weltweit. Und fügt dann die deprimierende Erkenntnis hinzu: “Davon kann man allerdings oft nur träumen.” Schon vor Corona stand es schlecht um die Rechte, doch durch die Pandemie haben in vielen Teilen der Welt Unterdrückung und Diskriminierung sogar noch zugenommen. Vom 19. bis zum 23. Oktober nimmt sich das Film Festival Diritti Umani in Lugano dieser Missstände an, stellt engagierte Filmkunst vor und lädt zu Diskussionen ein.

Sein bisheriges Leben aufgeben


Um die Wartezeit etwas zu verkürzen, zeigt das Museum Vincenzo Vela in Ligornetto vorab den Dokumentarfilm Andrej Tarkovskij. Il cinema come preghiera (Der Film als Gebet; auf Russisch mit italienischen Untertiteln). Der Film zeichnet das Leben und Werk des sowjetischen Meisterregisseurs anhand unveröffentlichter Audio- und Videoaufnahmen, Archivmaterial und Aufnahmen am Set nach. Präsentiert wird das biografische und philosophische Werk am Sonntag, 16. Oktober, um 15.00 Uhr von Tarkovskijs Sohn, dem das Publikum auch Fragen stellen kann.

In Teheran inhaftiert


Ebenfalls vor der offiziellen Eröffnung des Filmfestivals, und zwar ab Dienstag, 18. Oktober, ist in der Villa Ciani eine Ausstellung des Architekten und Designers Matteo Pericoli zu sehen – Finestre sull’altrove, 60 vedute per 60 rifugiati. Sie umfasst sechzig Zeichnungen mit ebenso vielen Ansichten aus Fenstern, aus denen Geflohene – Frauen und Männer aus aller Welt – herausschauten, nachdem sie gezwungen worden waren, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Offiziell eröffnet wird das Festival dann am 19. Oktober mit dem Liebesdrama Khers nist (20.30 Uhr, Cinema Corso), dessen iranischer Regisseur Jafar Panahi seit Juli wegen “Propaganda gegen das Regime” in Teheran im Gefängnis sitzt. Zum kompletten Programm geht es hier.

Info

Film Festival Diritti Umani
Cinema Corso und Iride sowie andere Orte
6900 Lugano
info@festivaldirittiumani.ch
www.festivaldirittiumani.ch
www.luganoregion.com
www.ticino.ch

Preis
Ein Einzeleintritt zum Festival kostet CHF 13.-, reduziert CHF 10.-; fünf Eintritte CHF 50.- bzw. 40.-; ein Abo CHF 150.- bzw. 100.-. Für den Filmnachmittag im Museo Vela werden CHF 12.-, reduziert CHF 10.- verlangt. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Wann

19. bis 23. Oktober in Lugano. Am 16. Oktober, 15.00 Uhr, im Museo Vincenzo Vela in Ligornetto bereits Vorführung des Films "Andrej Tarkovskij. Il cinema come preghiera". Vom 18. bis zum 23. Oktober ist in der Villa Ciani in Lugano Matteo Pericolis Ausstellung zu sehen, jeweils von 11.00 bis 18.00 Uhr.

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